Wissenschaftsministerin zum Exzellenz-Ranking
"Das ist ein starker Rückenwind"
Die Vorschläge für die Fortführung der Exzellenzinitiative liegen auf dem Tisch. Wir sprachen mit Wissenschaftsministerin Theresia Bauer darüber.
Mit Heidelberg, Tübingen und Konstanz steht das Land ganz vorn im Exzellenz-Ranking. Passen die neuen Vorschläge der Expertenkommission Ihnen ins Konzept?
THERESIA BAUER: Unbedingt. Das ist ein starker Rückenwind für die Verstetigung der Exzellenzinitiative. Dass man bei der Forschungsförderung in langen Linien denken muss, ist auch unser Ansatz. Profile, die begonnen wurden, müssen die Chance zur Fortentwicklung haben, deshalb sind langfristige Förderformate genau richtig.
Es soll nur noch zwei geben: Exzellenzcluster und die neue Exzellenzprämie.
BAUER: Es ist eine vereinfachte Förderstruktur mit weniger Vorgaben im Detail, eine die auch eine größere Flexibilität in der Umsetzung ermöglicht. Das gilt für das Standbein Exzellenzcluster, wo eine federführende Universität auch mit außeruniversitären Einrichtungen kooperieren kann, aber nicht muss.
Das zweite Standbein, die neue Exzellenzprämie, klingt wie Ihr Vorschlag, in der Forschung schon bisher erfolgreichen Unis einen Bonus zu gewähren.
BAUER: Das kommt ihm sehr nah. Die Prämie baut auf erbrachter Forschungsleistung auf. Sie soll den Universitätsleitungen strategischen Handlungsspielraum eröffnen, um die Universität als ganze für die Zukunft stärker aufzustellen.
Das ist ein Schritt weg vom kritisierten Antragsunwesen?
BAUER: Ja, weniger Anträge mit Versprechungen auf die Zukunft, dafür mehr Freiräume auf der Basis erbrachter Leistungen, sprich erwiesener Forschungsstärke. Das Thema Mut und Risiko wird nach vorngestellt.
Wer jetzt schon in der Liga oben mitspielt, hat also einen Vorteil?
BAUER: Genau. Für die Exzellenzcluster-Linie können sich bestehende wie neue Cluster bewerben. Die Exzellenzprämie honoriert nachgewiesene Leistungen, aber nicht nur in den Exzellenzclustern. Indikatoren wie Sonderforschungsbereiche oder Publikationsstärke werden dabei eine Rolle spielen.
Bleibt es bei einem wissenschaftsgeleiteten Auswahlverfahren?
BAUER: Ich bin sehr zuversichtlich, dass weiterhin in der Sache entschieden wird und keine regionalpolitischen Abwägungen einfließen.