Aufbruchstimmung

Basketball:Die Walter Tigers werkeln an der neuen Saison

Urlaubsreif war Robert Wintermantel nach der neuerlichen Zittersaison der Walter Tigers. Doch zum Ausspannen blieb wenig Zeit: Der Manager des Tübinger Basketball-Bundesligisten bastelt gemeinsam mit Trainer Tyron McCoy am neuen Team, beide krempeln den Kader komplett um.

02.07.2016

Von Hansjörg Lösel

Robert Wintermantel und Tyron McCoy krempeln den Kader um. Archivbild: Ulmer

Robert Wintermantel und Tyron McCoy krempeln den Kader um. Archivbild: Ulmer

Ineiner Woche, am 10. Juli geht der Flieger nach Las Vegas. In der Zocker-Metropole trifft sich alljährlich die Basketball-Szene der USA zur Leistungsschau, neben der Sommerliga der NBA spielen in etlichen Camps Kandidaten für ein Engagement in Europa vor. In den vergangenen Jahren war Robert Wintermantel mit Igor Perovic vor Ort, ab der kommenden Woche ist der Tigers-Manager erstmals gemeinsam mit Tübingens Coach Tyron McCoy auf Spielersuche.

„Extrem akribisch“ sei McCoy, so charakterisiert Wintermantel die Arbeitsweise des Trainers bei der Personalplanung. Und schiebt gleich nach, dass er auch mit dessen Vorgänger Igor Perovic stets auf derselben Wellenlänge funkte. „Ich werde als Manager einem Trainer niemals einen Spieler aufzwingen“, sagt Wintermantel. In seiner eigenen aktiven Karriere habe er abschreckende Beispiele gesehen, was passieren kann, wenn das Management einen Spieler gegen den Willen der Coaches installiert. Deshalb sei seine Rolle eher die, zu analysieren, zu hinterfragen. Und immer das Budget im Blick zu behalten. „Wir müssen effizient arbeiten“, nennt Wintermantel das Prinzip der Tigers-Personalplanung, „wir müssen schauen, dass wir das Maximum an Qualität fürs Geld bekommen.“ Das wiederum bedeutet, dass die sechs Ausländerpositionen im Tigers-Kader voraussichtlich an US-Amerikaner gehen werden. So ist der globale Basketball-Markt: Europäische Spieler sind teurer. Klar ist auch: Dieser Sommer 2016 markiert einen Umbruch bei den Walter Tigers. Nur Jared Jordan ist aus dem Vorjahresteam übrig geblieben, die neue Mannschaft wird McCoys Handschrift tragen.

Das erste Etappenziel ist schon mal (beinahe) erreicht: fünf der sechs Plätze für deutsche Spieler sind vergeben. Neben den Eigengewächsen Tim Deschner und Jeferson Hiller kommen die Externen Mauricio Marin (Nürnberg), Alvaro Munoz (Ludwigsburg) und aus Bonn Isaiah Philmore. Eigentlich wollten die Tübinger diese Woche den Knopf dran machen, auch den von der Liga geforderten sechsten Deutschen präsentieren. Doch die Entscheidung wird in Ruhe abgewogen, zumal dieses Puzzleteil entscheidende Wirkung auf die Balance im Kader hat. „Jede Position hängt von jeder ab“, sagt Wintermantel – kommt ein Deutscher für die Guard-Positionen, wird ein Ausländer mehr am Brett benötigt und umgekehrt.

„Es ist kompliziert, aber es macht auch Spaß“, sagt Wintermantel über seinen heißen Sommer. Neben der Kaderplanung ist er auf Sponsorensuche, treibt das Marketing voran, trommelt für die Vergrößerung der Arena. Den Jugendbereich werden die Tigers nochmals deutlich stärken, der Internet-Auftritt, selbst das Logo erfährt einen Relaunch. Viel Stress für den Geschäftsführer, aber auch Ansporn. „Ich bin gerade richtig euphorisch“, sagt Wintermantel. Zumal er manchmal zurück denkt an den August 2008, als er die Verantwortung beim überschuldeten Klub übernahm. „Damals waren wir praktisch tot, jetzt haben wir die Lizenz ohne Auflagen“, sagt Wintermantel. Und darauf ist er stolz.

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Erstellt:
02.07.2016, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 24sec
zuletzt aktualisiert: 02.07.2016, 01:00 Uhr

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