Mössingen

Heute beginnt das TAGBLATT-Turnier: Kurze Wege, schnelle Schüsse

Hallenfußball garantiert Tore. Vor dem 39. TAGBLATT-Turnier in der Mössinger Steinlachhalle, das heute startet, berichten Rekord-Turnier-Torjäger Pedro Keppler und Ex-Rekordhalter Manfred Dreher, wie es geht.

11.01.2024

Von Tobias Zug

Und wieder schießt er ein, und wieder mit seinem starken linken Fuß: Manfred Dreher erzielte beim TAGBLATT-Turnier für den Turniersieger TSV Ofterdingen 13 Tore und stellte damit einen 17 Jahre währenden Rekord auf.Bild: Klaus Franke

Und wieder schießt er ein, und wieder mit seinem starken linken Fuß: Manfred Dreher erzielte beim TAGBLATT-Turnier für den Turniersieger TSV Ofterdingen 13 Tore und stellte damit einen 17 Jahre währenden Rekord auf.Bild: Klaus Franke

Wenn er die Strafraumlinie schon sehe, kenne er nichts, sagt Pedro Keppler. Dann zieht er ab in der Halle. Und meist erfolgreich, sowieso beim TAGBLATT-Turnier in der Mössinger Steinlachhalle: Ein paar Hundert Euro hat der Trainer des SV Nehren da schon kassiert für den Titel des besten Turnier-Torschützen. Gleich bei fünf Turnieren war Keppler treffsicherster Schütze und damit so was wie Rekord-Turnier-Torjäger. Sein Bestwert war dabei 2015 mit 12 Toren.

„Für mich ist das Turnier immer ein absolutes Highlight“, sagt Keppler, der aus Mössingen stammend schon als kleiner Bub auf der Tribüne die Spiele verfolgte. „Ich habe es geliebt in der Halle“, sagt Keppler, „ich hätte eigentlich Futsalspieler werden sollen, denn die kurzen Wege zum Tor liegen mir.“

Deshalb kickt der 36-Jährige auch diesmal wieder mit. Allerdings wird es mit dem Schießen bei Sicht der Strafraumlinie hapern: Wie zuletzt wird Keppler als zweiter Torwart mitspielen. „Die Jungs haben es indirekt gewünscht, noch einen mitspielenden Torhüter zu haben“, sagt Keppler. Den „konservativen“ Keeper der Nehrener spielt
Fabian Nill.

Einer, der auch wusste, wo in der Halle das Tor steht, ist Manfred Dreher. Der heute 61-jährige Hirschauer stellte 1989 den TAGBLATT-Turnierrekord auf mit 13 Treffern, die er in 8 Spielen erzielte. Dreher kickte damals für den Landesligisten TSV Ofterdingen, der das Turnier auch gewann. „In der Halle habe ich mich immer wohler gefühlt als draußen“, sagt Dreher, „diese kurzen, engen Sachen, die lagen mir.“ Dreher: „Technisch war ich schon immer stark.“ Dazu hatte er einen starken Linksfuß, „mit dem ich glaub’ fünfundneunzig Prozent der Tore geschossen habe.“

Als Dreher den Rekord aufstellte, wurde erstmals beim TAGBLATT-Turnier mit einer Rundumbande gespielt und seither immer. „Die kam mir schon entgegen“, sagt Dreher, „die macht das Spiel schneller und für Abwehrspieler und Torwart unberechenbarer.“ Im Endspiel ging Dreher übrigens leer aus: Da hatte der TV Derendingen bis eine halbe Minute vor Schluss mit 2:1 geführt, ehe der für Ofterdingen spielende Derendinger Joachim Lengerer noch das 2:2 schoss. In der Verlängerung siegte der TSV mit 4:2.

Wie es die Losrollen so wollten, treffen bei der 39. Auflage des Turniers am Wochenende Drehers Ex-Klub TSV Ofterdingen und sein Heimatverein TSV Hirschau in der Vorrunde aufeinander. Seine Hirschauer hat Dreher jüngst beim Tübinger HSP-Stadtpokal-Turnier spielen und siegen sehen. „Da hat es mich echt wieder gejuckt, mitzuspielen“, sagt Dreher.

Jedenfalls hätten die Hirschauer Stadtpokalsieger das Potenzial, vielleicht erstmals in der Historie das TAGBLATT-Turnier zu gewinnen. Dreher: „In der Verfassung sind sie mit Sicherheit ein ganz heißer Kandidat, um vorne dabei zu sein.“ Der einstige Torjäger hebt dabei den TSV-Co-Spielertrainer Daniel Genuardi hervor („der hat das klasse gemacht“). Genuardi war übrigens 2018 TAGBLATT-Turnierschützenkönig: mit 14 Toren. Auch den TSV-Torhüter Vincent Stenzel lobt Dreher und den Angreifer Cihan Canpolat. „Wenn der seinen Hintern rausstellt, ist es für die Verteidiger brutal schwer“, sagt Dreher, „so legt er den Ball gut ab für seine Mitspieler.“

Nehrens Pedro Keppler zählt den Freiluft-Bezirksligisten aus Hirschau ebenfalls zu den Kandidaten, denen er einen Turniersieg zutraut. Ansonsten Titelverteidiger TSG Tübingen („brauchen wir ja nicht drüber reden“), der als Verbandsligist auch das Team ist, das in der höchsten Liga der 30 Teilnehmer spielt.

Die vier Landesligisten SV 03 Tübingen (mit 7 Turniersiegen neben dem TB Kirchentellinsfurt Rekordsieger), Croatia Reutlingen, TSV Ofterdingen und SV Nehren gehören praktisch des Amts wegen zu den Favoriten. „Unser Ziel ist schon das Halbfinale“, sagt Keppler, „meines ist es natürlich, immer zu gewinnen. Aber ich erwarte auch von allen meinen Spielern, dass das als Landesligaspieler der Anspruch sein soll.“ Allerdings werde er trotz allen Ehrgeizes vielleicht auch Spieler schonen und draußen lassen, die etwas angeschlagen sind. „Als Trainer bin ich da in einer anderen Position jetzt“, sagt Keppler. Als er Spieler war, sagt Keppler schmunzelnd, „hätte sich das kein Trainer bei mir trauen dürfen“.

14 Turniertore der beste Nach-Neagos-Wert

„Ruft dem Manne Dreher an, es ist bald so weit!“, rief im Januar 2006 ein Hirschauer Zuschauer auf der Tribüne in Mössingen beim TAGBLATT-Turnier. Da hatte Alexander Neagos vom TB Kirchentellinsfurt gerade sein zwölftes Tor bei diesem Turnier geschossen. Drehers Turnierrekord von 13 Toren, den er gemeinsam mit Frank Eberle (1996 mit dem SV Hemmendorf) bis dahin hielt, geriet ins Wanken. Und fiel: Am Ende schoss Neagos 17 Tore für den Turniersieger TB Kirchentellinsfurt – bis heute unerreicht. Und wohl bis in alle Ewigkeit, wie Nehrens Trainer und mehrmaliger Turniertorschütze Pedro Keppler schon vor Jahren sagte. Um ihn diesmal zu brechen, müsste ein Spieler fast in jedem Spiel doppelt treffen: Im Höchstfall kommt ein Team bei der jetzigen Auflage auf 10 Spiele. Die besten Nach-Neagos-Torschütze waren Daniel Genuardi und Mouhamed Arfaoui, die 2018 für den SV 03 Tübingen

jeweils 14 Tore schossen.

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Erstellt:
11.01.2024, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 3min 31sec
zuletzt aktualisiert: 11.01.2024, 01:00 Uhr

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