Keine Zweifel am torlosen Torjäger

Thomas Müller: Wer trifft, ist egal

Auf sein erstes EM-Tor wartet Thomas Müller nach wie vor. Der Bundestrainer hält am Münchner fest und lobt seine mannschaftsdienliche Arbeit.

29.06.2016

Von GEROLD KNEHR

Auch im Achtelfinale ackerte Thomas Müller (rechts)  hier im Duell mit dem Slowaken Norbert Gyoember  unermüdlich, doch er blieb erneut ohne Treffer. Foto: dpa

Auch im Achtelfinale ackerte Thomas Müller (rechts) hier im Duell mit dem Slowaken Norbert Gyoember unermüdlich, doch er blieb erneut ohne Treffer. Foto: dpa

Evian-les-Bains. Müller gleich Tore. Diese Gleichung ist im deutschen Fußball keine Rechnung mit Unbekannten. Im Gegenteil. Gerd Müller begründete die Tradition der treffsicheren Stürmer mit diesem Namen, der Hesse Dieter Müller setzte sie fort. Aktuell ist Thomas Müller der bekannteste Goalgetter dieses Namens. Beim FC Bayern, für den er in der vergangenen Bundesliga-Saison 20 Mal traf. In der Nationalelf netzte er 32 Mal ein. Bei der WM 2014 in Brasilien war Müller mit fünf Treffern der Torschützenkönig – wie es sich für diesen Namen gebührt, in Südafrika vier Jahre zuvor hatte er ebenso oft getroffen.

Europameisterschaften freilich sind bislang nicht sein Revier. Bei der EM 2012 ging der 25-Jährige ebenso leer aus wie bislang beim Turnier in Frankreich. Doch anders wie im Falle seines Vereinskollegens Mario Götze wird Joachim Löw weiter an Müller festhalten. „Seit 2010 ging es in seiner Fußballerkarriere ständig bergauf. Jetzt hat er eine Phase, wo er nicht trifft. Dennoch bin ich mit ihm maximal zufrieden“, sagt der Bundestrainer über den Mann, dessen Rückennummer 13 ihm momentan kein Glück bringt.

Seinem ersten EM-Treffer läuft Thomas Müller weiterhin hinterher. Aber auf dem Rasen macht er, was einst der VW-Käfer auf der Straße tat: Er läuft. Und läuft. Und läuft. „Seine Laufwege verwirren den Gegner und bringen uns Optionen. Das macht ihn so wertvoll für uns“, sagt Löw und lobt ausdrücklich auch die Defensivarbeit, die der Münchner verrichtet. Müller selbst wehrt sich dagegen, dass seine Leistung oft nur an Treffern gemessen wird. Er kann mit seiner momentanen Torlosigkeit umgehen. „Ich mache meinen Zustand nicht an meinen eigenen Toren fest. Das allerwichtigste ist, dass die Mannschaft erfolgreich ist. Wer trifft, ist egal“, sagt er. Kein typischer Müller-Satz. Aber ein ehrlicher.

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Erstellt:
29.06.2016, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 57sec
zuletzt aktualisiert: 29.06.2016, 06:00 Uhr

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