Fußball-Landesliga

Effizienz entscheidet

Der SV 03 Tübingen gewinnt das Derby beim SV Nehren vor 200 Zuschauern mit 2:0 (1:0). Nadeem Ahmed erzielt beide Tore.

19.05.2017

Von David Scheu

Grund zur Freude haben die Kicker des SV 03 Tübingen um Doppel-Torschütze Nadeem Ahmed (Zweiter von rechts) in Nehren. Bild: Ulmer

Grund zur Freude haben die Kicker des SV 03 Tübingen um Doppel-Torschütze Nadeem Ahmed (Zweiter von rechts) in Nehren. Bild: Ulmer

Groß war die Verwunderung gestern Abend um 20.02 Uhr bei so ziemlich jedem der 200 Zuschauer auf dem Nehrener Sportgelände. Da nämlich war SVN-Flügelstürmer Maximilian Ott in den Tübinger Strafraum eingedrungen und von 03-Innenverteidiger Luka Silic nur mit einem Trikotzieher zu stoppen gewesen (80.). Nur: Der Pfiff von Schiedsrichter Felix Spazierer blieb aus. „Das war ein klarer Elfer“, sagte auch Tübingens Coach Robert Hofacker. Und Übeltäter Silic selbst gestand offen: „Ich habe auch gedacht, dass er den Elfmeter gibt.“ Die Chance zum 1:1-Ausgleich war Nehren jedenfalls genommen, stattdessen entschied der SV die Partie wenig später mit einem Kontertor durch Nadeem Ahmed, der den Ball zum 2:0 über Nehrens Keeper Michael Geiger hob (84.).

„Aufgrund der zweiten Hälfte haben wir nicht unverdient gewonnen“, sagte SV03-Trainer Hofacker: „da waren wir das stabilere Team und haben außer ein, zwei Aktionen nicht mehr viel zugelassen.“ Überhaupt nicht zufrieden war der Nulldrei-Coach dagegen mit der ersten Hälfte seines Teams: „Da haben wir furchtbar gespielt und fast jeden Zweikampf verloren.“ Vor allem in der Anfangsphase leistete sich Tübingen einige Fehlpässe und Ballverluste im Spielaufbau – Entlastung gab‘s erst gegen Mitte der ersten Hälfte mit einigen weiten Diagonalbällen.

Wie in der Vorwoche gegen Tuttlingen versäumte es Nehren aber in Durchgang eins, seine Überlegenheit auch in Tore umzumünzen. Gleich zu Beginn brachte Stürmer Benjamin Plangger nach Hereingabe von Michael Barth den Ball aus fünf Metern nicht im Tor unter (6.). Später dann bekam Tübingens Schlussmann Tobias Ott eine Freistoß-Flanke aus dem Halbfeld nicht zu fassen – die Kugel landete bei Nehrens aufgerücktem Innenverteidiger Benjamin Schindler, der aber sichtlich überrascht per Kopf aus zwei Metern das Tor knapp verfehlte (38.).

Und Tübingen? Ging nach einer halben Stunde etwas überraschend in Führung: Nadeem Ahmed kam 30 Meter vor dem Nehrener Tor in zentraler Position an den Ball – und zog einfach mal ab. Die Kugel schlug im Winkel ein, ein Traumtor für den SV. Zwar war die Distanz groß, einen Vorwurf von Nehrens Trainer Dieter König in Richtung Keeper Martin Egner gab’s aber nicht: „Der Ball flattert. Außerdem müssen wir das vorher besser verteidigen und notfalls taktisch foulen!“ Egners Auswechslung zu Beginn der zweiten Hälfte war also nicht leistungsbedingt, sondern seiner Übelkeit geschuldet.

„Das beste zur Halbzeit für uns war das Ergebnis. Nehren war klar besser“, sagte Hofacker. Dessen Team stabilisierte sich aber nach dem Seitenwechsel und ließ nicht mehr allzu viel zu. Richtig gefährlich vor dem Tübinger Tor wurde es außer der eingangs erwähnten Elfmeter-Szene (80.) nur noch bei einer Nehrener Konterchance, die Michael Barth mit einem Schuss knapp über das Tor abschloss (58.).

So blieb‘s beim 2:0 für den Nulldrei. „Tübingen hatte drei Chancen und macht daraus zwei Tore“, sagte SVN-Coach König, „das war heute der Unterschied.“ Durch den SV-Sieg wird die Saison für beide Teams jedenfalls nochmal richtig spannend: Während der SV 03 nochmal im Kampf um Platz zwei eingreifen könnte, droht der Nehrener Vorsprung auf den Abstiegs-Relegationsplatz auf einen Punkt zu schrumpfen – wenn denn die Spvgg Freudenstadt am Sonntag Maichingen schlägt.

SV Nehren: Egner (52. Geiger) – Daniel Frank, Keller, Schindler, Nill – Braun, Murr, Ott, Barth (76. Munoz), Binder – Schindler.

SV 03 Tübingen: Ott – Tahtsides, Steffen Müller, Silic, Kurzynski – Berg (80. Weise), Kurtz (87. Faßnacht), Eggensperger, Poerschke (74. Pinar), Öztürk – Ahmed (90. Toure).

SV 03 holt Weber, Schachtschneider geht nach Nagold

Der SV 03 Tübingen hat für die kommende Saison weitere Zugänge geholt: Tim Weber (23) kommt vom FC Rottenburg, Besnik Blakqori kommt vom A-Liga-Absteiger SV Seebronn. Den abstiegsbedrohten FCR verlässt auch Steven Berhane – seine sportliche Zukunft ist aber noch offen.Einen Kracher vermeldet Landesligist VfL Nagold: Der aus Kiebingen stammende Torjäger des Oberligisten SSV Reutlingen, Daniel Schachtschneider, kehrt zurück.

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Erstellt:
19.05.2017, 22:46 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 58sec
zuletzt aktualisiert: 19.05.2017, 22:46 Uhr

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