Barakah meets Barakah

Barakah meets Barakah

In der romantischen Komödie trotzt ein Liebespaar der rigiden Geschlechtertrennung in Saudi-Arabien.

15.01.2017

Von Dorothee Hermann

Barakah meets Barakah

Der hochgewachsene Barakah (Hisham Fageeh) ist ein Scheich-Typ mit Kaftan und Kufiya (hierzulande als Palästinensertuch bekannt). Sein bescheidener Job beim Ordnungsamt von Dschidda ist es, Baustellen zu kontrollieren oder Straßenhändler aufzuscheuchen.

Der elternlose Mann lebt noch bei einer Tante, der Hebamme des Viertels. Der zugehörige Onkel, früher ein begnadeter Musiker, lässt mittlerweile das Leben im Haschsischnebel an sich vorbeirauschen. Dass noch viel mehr in Barakah steckt, beweist der nach Feierabend bei der „Hamlet“-Probe mit Kollegen, wenn er als Ophelia köstliche Drag-Momente aufblitzen lässt.

Am anderen Ende der sozialen Skala modelt die verwöhnte Bibi (Fatima Albanawi) in der Edelboutique ihrer Mutter, hat sich aber nebenbei als Instagram-Star durchgesetzt. Im bis zur Lähmung durchreglementierten Saudi-Arabien verklickert die blitzgescheite Blondine ihren faszinierten Followern, was cool ist und was gar nicht geht. Und die verknöcherten Behörden, die Restaurant-Tische im Freien wegen Terrorgefahr nicht abbauen lassen, sind anscheinend machtlos gegen Subversion à la Bibi.

So geraten in dem vergnüglichen Debüt von Mahmoud Sabbagh unten und oben, Mann und Frau, was sich gehört und was nicht, aufs Schönste durcheinander. Dieser Wirkung konnte sich offenbar auch das offizielle Saudi-Arabien nicht entziehen und schickte die schräge Komödie ins Rennen um den Auslands-Oscar.

Wunderbar spritzige Romcom aus einem Land, aus dem man so etwas kaum erwartet hätte.

Am Samstag, 8.10., 18.45 Uhr, und am Dienstag, 11.10., 20 Uhr; jeweils im Kupferbau.

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Erstellt:
15.01.2017, 19:11 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 43sec
zuletzt aktualisiert: 15.01.2017, 19:11 Uhr

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