Der Hobbit - Eine unerwartete Reise

Der Hobbit - Eine unerwartete Reise

Der auf drei Teile angelegte Film von Peter Jackson erzählt die Vorgeschichte zum Fantasy-Epos "Der Herr der Ringe".

10.12.2012

Von Dorothee Hermann

04.09.2015 Jetzt im Kino: Mit Peter Jackson zurück nach Mittelerde - "Der Hobbit"
02:19 min
Jetzt im Kino: Mit Peter Jackson zurück nach Mittelerde - "Der Hobbit" --

Siehe auch: Hobbit mit halber Kraft: In Tübingen läuft die Tolkien-Verfilmung mit herkömmlicher Bildrate

Sie sehen einer Metal-Band täuschend ähnlich und erinnern an Motorradrocker und Mittelalterspiele, die 13 Zwerge, mit denen Regisseur Peter Jackson („Herr der Ringe?) seinen Hobbit in die Gegenwart beamt. Mit ihnen dringt der raue Ton echter Männer (die gleichzeitig Outlaws sind), ins Heim von Bilbo Beutlin (Martin Freeman). Es strahlt eine rustikale Gemütlichkeit aus, wie sie nur das Bilderbuch kennt, und das höchste Ziel des Hobbit ist, bloß keine Mahlzeit zu verpassen. Zauberer Gandalf (Ian McKellen) braucht schon ein wenig Psychologie, um aus Bilbo einen (widerwilligen) Krieger zu machen.

Am Drehort Neuseeland scheint es hochaufragende Felsklippen, schwindelerregende Schluchten und düstere Höhlen-Labyrinthe im Überfluss zu geben. Sie sind der ideale Schauplatz für aberwitziges Kampfgetümmel, wilde Fluchten und zusammenkrachende Behausungen, gewürzt mit einer Prise Kung-Fu-Panda-Humor.

Doch keine der mit rasanten Spezialeffekten aufgepeppten Action-Sequenzen erreicht die Intensität der Szene, in der Bilbo sich mit dem bleichen Höhlenbewohner Gollum (Andy Serkis) messen muss. Wem all das männerbündische Gewese um „Treue? und „Ehre? ein bisschen zu viel ist, wird spätestens an dieser Stelle in Bann gezogen. Gollum, haarlos und nackt, ist halb unheimlich und halb verspielt, halb Mini-Sphinx und halb verlorenes Kind.

Bilbo ist jünger (und menschenähnlicher) als die übrigen Figuren, die sämtlich aus einer unvordenklichen Vorzeit zu stammen scheinen. Das befähigt sie, uralte Schwerter samt deren magischer Eigenschaften zu erkennen, und scheinbar altern sie nicht. Bilbo dagegen macht eine Entwicklung durch, für ihn wird das Abenteuer zur Initiation. Damit ist er das Gegenstück zu all den archaischen Kriegern, Riesen und Monstern. Und die tröstliche Botschaft lautet: Ein ganz gewöhnlicher Mensch kann es mit den übelsten Kreaturen aufnehmen.

Man hat dem Regisseur vorgeworfen, ein schmales Buch zu einem gigantischen Dreiteiler aufzublasen. Andererseits nimmt er sich Zeit für seine Geschichte und peitscht das Action-Potenzial von Mittelerde nicht schnellstmöglich über die Leinwand. In einigen Gimmicks kann man das Computerspiel zum Film schon ahnen. Dennoch überrascht, wie geschmeidig der Film die Bildsprache des Fantasy-Klassikers erneuert. Ach ja, Cate Blanchett und Christopher Lee geben wie gewohnt die Oberzauberer.

Geschmeidige 3D-Adaption des Fantasy-Klassikers mit Faible für Anti-Helden.

Siehe auch: Hobbits in den Alpen: Liegt Mittelerde in Neuseeland? Oder ließ sich ihr Schöpfer Tolkien von der Schweiz inspirieren?

Der Hobbit - Eine unerwartete Reise

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Erstellt:
10.12.2012, 12:00 Uhr
Aktualisiert:
08.02.2013, 12:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 12sec
zuletzt aktualisiert: 08.02.2013, 12:00 Uhr

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Gollum 06.01.201312:00 Uhr

Die schlechte Beleuchtung (vermutlich wegen den 3D-Effekten) entwässert einen mittelmäßigen Film besonders. Da hilft klanglich auch kein Howard Shore ans andere Ufer: Lest lieber das Buch oder hört das geniale Hörspiel aus den 80ern http://www.amazon.de/Der-Hobbit-Audio-CDs-J-R-R-Tolkien/dp/3895849189

Theisentheis 03.01.201312:00 Uhr

Ja, Neuseeland ist schön...wissen wir. Einen Stern gibts für das Hauptmotiv des Soundtracks, das ist richtig gut.
Und sonst? Mieser Humor und eine unnötige "Action-Achterbahn" nach der anderen. Ich hab nichts gegen Action-Achterbahnen...aber irgendwie müssten sie schon auch dazu beitragen eine Geschichte zu erzählen. Purzelnde Zwerge wieder und wieder tun das leider nicht.

Stern23 02.01.201312:00 Uhr

Meine Erwartungen nach der "Herr der Ringe"-Trilogie hat der Film nicht erfüllt. Wirklich schade, denn ich hatte mich sehr auf den Film gefreut. Streckenweise recht langatmig, weniger wäre hier wirklich mehr gewesen.

Pesin 29.12.201212:00 Uhr

Habe den Film mit meinen Töchtern gesehen, beide fanden den Film ganz toll, mir ging es so: Etwas weniger wäre mehr gewesen, wirklich jede Szene wird "Biszumes gehtnichtmehrmehr" hochgepuscht. Für Fans der HDR Trilogie sicherlich ein Muss, alle Anderen werden definitiv genervt aus dem Kino gehen!

Klex 16.12.201212:00 Uhr

Amerikanisches Überwältigungskino, obwohl das Gemetzel und der dumpfe Humor manchmal ganz schön langweilig werden. Neu ist an dem Film nur das 3D und die verdoppelte Bildrate. Missbildungen sind offenbar ein Zeichen für Bosheit und der Humor hat Trailer-Trash-Niveau. Auch die Gollum-Szene rettet den Film nicht. Ich will ja nicht sauertöpfisch sein, aber ein bisschen schade um das viele Geld find ichs schon. ,,Dieser Film enthält viel Gutes und viel Neues – aber das Gute ist nicht neu und das Neue ist nicht gut", hätte Lessing vermutlich gesagt.

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