Tübingen · Kriminalität

Polizeiposten mit Bitumen beschmiert

In der Nacht zum Donnerstag bespritzten Unbekannte Fassade und Tür des Polizeipostens am Lorettoplatz mit Farbe.

23.01.2020

Von job

Der verschmutzte Polizeiposten. Leserbild: Gökhan Karzan

Der verschmutzte Polizeiposten. Leserbild: Gökhan Karzan

Wieder wurde in Tübingen ein Gebäude mit schwarzer Bitumenfarbe beschmiert: In der Nacht zum Donnerstag verspritzten Unbekannte sie am Polizeiposten Südstadt am Lorettoplatz. Dabei entstand nach Polizeiangaben ein Schaden von mehreren Tausend Euro. Bereits in der Nacht zum Montag war das Autohaus Seeger Ziel eines Farbanschlags geworden. Auf der linken Internetplattform „Indymedia“ tauchte kurz darauf ein Bekennerschreiben auf, in dem sich die anonymen Autoren dazu bekannten. Sie begründeten die Sachbeschädigung am Familienunternehmen damit, dass die Daimler AG Ausrüstung an das türkische Militär liefere. Dabei handelt sich bei Seeger nicht um eine Niederlassung, was die Angreifer behaupteten.

Auch zu dem beschmierten Polizeiposten wurde auf „Indymedia“ ein Bekennerschreiben veröffentlicht. Man wolle sich damit gegen das geplante Polizeigesetz in Baden-Württemberg richten, so die Autoren, die sich auch positiv auf den Anschlag vom Sonntagabend beziehen. Das Schreiben ist der Kriminalpolizei bekannt. Sie hat die Ermittlungen aufgenommen und prüft einen Zusammenhang. Die Täter müssen in der Zeit zwischen Mittwoch, 17.30 Uhr, bis Donnerstag, 7.30 Uhr, die Farbe verspritzt haben. Die Polizei sucht Zeugen. Wer in dieser Zeit etwas Verdächtiges bemerkt hat, kann sich unter der Telefonnummer 07071/9728660 melden.

Nach einem Brandanschlag auf ein Fahrzeug der Tübinger TOS-Gemeinde, zwei beschädigten Ticketautomaten und der beschmierten Autohausfassade ist der Vandalismus am Polizeiposten der vierte Fall von Sachbeschädigung innerhalb weniger Wochen, zu dem anschließend linke Bekennerschreiben aufgetaucht sind.