Pandemie

Lockdown vor Verlängerung: Keine Lockerungen für Kinder

Ministerpräsident Kretschmann geht von Fortdauer der Beschränkungen aus. Schnelle Öffnungen von Grundschulen und Kitas sind vom Tisch.

15.01.2021

Von AXEL HABERMEHL

Stuttgart. Die Baden-Württemberger müssen sich auf eine Verlängerung der derzeit geltenden Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie einstellen. „Wir müssen davon ausgehen, dass wir den Lockdown verlängern müssen“, sagte Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) am Donnerstag bei einer im Internet übertragenen Ansprache.

Auch eine Ausweitung des sogenannten Lockdowns steht im Raum. Kretschmann telefonierte nach Angaben seines Sprechers am Donnerstag mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und warb dafür, eine für 25. Januar geplante Konferenz mit den Ministerpräsidenten der anderen Bundesländer auf kommende Woche vorzuziehen. Dort wolle er sich für „weitere und schärfere Maßnahmen“ einsetzen, sagte Kretschmann. Nach Informationen der „Bild“-Zeitung erwägt das Kanzleramt ebenfalls deutlich härtere Einschränkungen. Im Gespräch sein soll etwa eine Einschränkung des Nah- und Fernverkehrs.

Als Grund nannte Kretschmann die weiter hohen Infektionszahlen im Land und die neuen, mutierten Virus-Varianten aus Großbritannien und Südafrika.

Von Kretschmann zuletzt in den Raum gestellte Öffnungen im Bildungsbereich sind vorerst vom Tisch. „Die Kultusministerin und ich sind übereingekommen, dass Grundschulen und Kindertagesstätten vorerst zu bleiben müssen“, sagte Kretschmann und rief Eltern auf, die Notbetreuung „nur im Notfall“ in Anspruch zu nehmen. Er kündigte an, Öffnungen von Kitas und Grundschulen Anfang Februar anzustreben, „sofern es die pandemische Entwicklung irgendwie erlaubt und die Zahlen nicht relevant steigen“.

Eisenmann betonte, dass sie anders entschieden hätte, aber von Kretschmann überstimmt wurde. „Ich hätte mir eine differenzierte Vorgehensweise gewünscht“, sagte sie mit Blick auf kleine Kinder. Es sei aber richtig, „den Lockdown in seiner Gänze fortzuführen“.