Kilchberg/Frankfurt

Angestellte von Siemens wurden nominiert

Geht der Betriebsräte-Preis nach Kilchberg? Der Einsatz für die Rettung des Werkes wird honoriert.

05.06.2019

Von ST

Der Betriebsrat der Kilchberger Firma Siemens ist für den „Deutschen Betriebsräte-Preis“ nominiert. Das ist eine Initiative der Fachzeitschrift „Arbeitsrecht im Betrieb“, der Preis wird seit 2009 jährlich vergeben. Er würdigt engagierte Betriebsratsarbeit und will das wichtige Engagement der betrieblichen Interessenvertretung öffentlich machen und nachhaltig unterstützen. Schirmherr ist Hubertus Heil, Bundesarbeits- und Sozialminister.

Am 7. November wird der Gewinner im Rahmen des Deutschen Betriebsräte-Tages vor 1000 Gästen in Bonn gekürt. Die Siemens AG will sich dabei gegen zehn Konkurrenten aus ganz Deutschland durchsetzen, darunter etwa die Deutsche Post in Bonn oder Ikea in Duisburg. Die Vorauswahl hat eine Jury aus rund 80 Bewerbungen getroffen. Vergeben werden drei Hauptpreise: Gold, Silber und Bronze. Außerdem drei Sonderauszeichnungen in den Kategorien „Fair statt prekär“, „Innovative Betriebsratsarbeit“ und „Veränderung gestalten“.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Siemens hatten an die 70 Projekte angestoßen, durch die das Kilchberger Werk dank einer sinnvollen Automatisierung und Digitalisierung gerettet werden konnte. Der Tübinger SPD-Bundestagsabgeordnete Martin Rosemann meldete sich in einer Pressemitteilung zu Wort und betont als Gewerkschaftsmitglied: „Sie haben angepackt, als es darum ging ihre Produktion 2017 weg von Tübingen zu verlagern.“ Die Nominierung sei deshalb verdient, denn „hier haben die Beschäftigten selbst den Strukturwandel in die Hand genommen – anstand über ihre Köpfe hinweg entscheiden zu lassen“.