Auch 2019 gratis in die Stadt

Zuschuss der Stadtwerke sichert zunächst den ticketfreien Samstagsbus

Der ticketfreie Tübus am Samstag ist in seiner Finanzierung bis Ende 2018 gesichert. Das Angebot soll 2019 fortgeführt werden.

18.07.2018

Von Moritz Hagemann

An Samstagen bleibt der Tübus noch einige Zeit kostenfrei und soll zum Stadtbummel einladen. Archivbild: SWT/Klatt

An Samstagen bleibt der Tübus noch einige Zeit kostenfrei und soll zum Stadtbummel einladen. Archivbild: SWT/Klatt

Solange das Parkhaus Mitte am Nonnenhaus umgebaut wird, soll es in Tübingen einen ticketfreien Nahverkehr an Samstagen geben. Dieses Ziel gilt weiterhin, sagte Oberbürgermeister Boris Palmer dem TAGBLATT. Also zumindest bis Ende 2019.

Am Montagabend hatte der Verkehrsausschuss der Stadtwerke (SWT) getagt und, zumindest für das Jahr 2018, die Finanzierungsfrage geklärt. Denn: Die 200.000 Euro, die im städtischen Haushalt eingeplant sind, reichen nur bis Anfang Dezember. Bis zum Jahresende finanzieren die Stadtwerke den ticketfreien Tübus samstags auf eigene Kosten. „Vor allem um das Weihnachtsgeschäft abzusichern“, sagte SWT-Pressesprecher Ulrich Schermaul. In diese Zeit fallen mit dem Schokoladen-Festival Chocolart (4. bis 9. Dezember) sowie dem Tübinger Weihnachtsmarkt (14. bis 16. Dezember) zwei wichtige Veranstaltungen. Die Maßnahme kostet die SWT geschätzt etwa 25.000 Euro.

Seit 10. Februar gilt das Angebot, an den Samstagen verzeichneten die Stadtwerke ein Plus von 5,1 Prozent an zusätzlichen Fahrgästen im Vergleich zu früheren Samstagen im Zeitraum von Februar bis Juni. Genaue Zahlen wollen die SWT nicht herausgeben. Insgesamt nutzten im Jahr 2017 20,4 Millionen Fahrgäste den Tübus, was etwa 55 890 Beförderungen pro Tag bedeutet (siehe Infobox).

Zwei gefragte Stunden

Von 10 bis 12 Uhr ist der ticketfreie Tübus besonders gefragt, „zur Haupteinkaufszeit“, wie Schermaul sagte. Das sagen nicht nur Statistiken, sondern auch befragte Fahrgäste und Busfahrer. Nachmittags und abends seien die Zahlen kaum anders als an den Samstagen vor dem 10. Februar. Das Angebot gilt immer bis Sonntagmorgen um 5 Uhr. Seit Anfang Mai sind samstags auch die Regionalbuslinien 826/828 von und nach Bebenhausen sowie die Ammertalbahn-Verbindung bis nach Unterjesingen ticketfrei.

Am gefragtesten seien die ticketfreien Busse, die aus der Stadt hinein- und herausfahren, etwa nach Derendingen, Lustnau oder Pfrondorf. Auf diesen Strecken haben die Stadtwerke verstärkt größere Gelenkbusse eingesetzt und die Kapazitäten erhöht. Auch deshalb reichen die kalkulierten 200 000 Euro der Stadt nicht ganz aus. „Hätten wir an Samstagen 20 Prozent mehr Fahrgäste gehabt, wären die Kosten schnell richtig nach oben geschossen“, sagte Schermaul.

Der Pressesprecher erklärte, dass die SWT der Fortsetzung des ticketfreien Tübus am Samstag offen gegenüber stehen. „Das muss der Gemeinderat entscheiden.“ Diese Entscheidung sei eine Formalie, sagte Palmer, denn sie sei eigentlich schon gefallen: „Ich denke, politisch gesehen ist das durch.“ Letzter Schritt: Der Gemeinderat muss die Kosten für 2019 im Haushalt noch absegnen.

Die Fahrgastzahlen und Fahrplanänderungen

Im Vergleich zum Jahr 2016 ging die Anzahl der Fahrgäste im Tübus 2017 um 0,4 Prozent oder etwa 82.000 Fahrgäste zurück. Im Vorjahr nutzten rund 20,4 Millionen das öffentliche Verkehrsmittel. Der Verkauf von Einzel- und Mehrfahrtenkarten ging um 2,5 Prozent zurück. Dafür sind (Abo-)Monatskarten gefragter gewesen sowie auch Zeitkarten, bei denen es einen Anstieg um 4,8 Prozent gab. Zu erklären ist dies vor allem durch das Naldo-Jobticket. Deutlich nachgelassen hat die Nachfrage nach einem Sammel-Anruf-Mietwagen (SAM): von 84.012 Beförderungen (2016) auf 67.605 (2017) – ein Minus von 19,5 Prozent. Im kompletten Naldo-Verkehrsverbund wurden 2017 rund 73,7 Millionen Fahrgäste befördert, etwa 1 Prozent weniger als noch 2016.

Ab Mai 2019 soll die Haltestelle „Alter Güterbahnhof“ (derzeit noch „Hügelstraße“) besser bedient werden. Kostenpunkt: etwa 8000 Euro jährlich. Schon zum kommenden Dezember wird die Linie 3 auf Waldhäuser Ost im 15- statt 30-Minuten-Takt fahren, um den neuen Arbeitsplätzen im Technologiepark gerecht zu werden. Langfristig wird mit 1200 zusätzlichen Fahrgästen pro Tag gerechnet. Die Linien 2, 3, 4 sollen so einen gemeinsamen 5-Minuten-Takt ab dem Hauptbahnhof bilden.

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Erstellt:
18.07.2018, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 47sec
zuletzt aktualisiert: 18.07.2018, 01:00 Uhr

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