Vesperkirche Reutlingen

Zum Auftakt gibt es Kalbsbraten

22. Auflage beginnt am Sonntag in der umgerüsteten Citykirche. 260 Männer und Frauen helfen ehrenamtlich mit.

11.01.2019

Von ST

„Da wird mir wieder ganz familiär zumute“, sagte Jörg Mutschler am gestrigen Donnerstag, als die Citykirche schon eingeräumt und die 22. Reutlinger Vesperkirche damit fast startklar war. Unterstützung erhält der Vesperkirchenpfarrer in diesem Jahr von Joachim Rückle, der auf Günter Klinger als Geschäftsführer des Diakonieverbands folgt: Rückle predigt am Sonntag während des Eröffnungsgottesdienstes. „Für mich ist es was ganz Tolles, in meiner ersten Woche so tief hier einzutauchen“, betont er.

Die Vesperkirche ist laut Mutschler zwar eine Wohltat für die Gäste, „aber das besondere Gasthaus am Rande der Wilhelmstraße ist auch ein Denkmal der Schande – dass nämlich die Armut auch in einer so reichen Stadt wie Reutlingen nicht sinkt, sondern weiter zunimmt.“ Zu essen gibt es am Sonntag zur Eröffnung Kalbsbraten, Schupfnudeln, Gemüse und Joghurt. Gerechnet wird am Anfang mit 230 Mahlzeiten pro Tag, die Zahl dürfte aber bis zum Schluss wohl wieder auf 400 täglich steigen. Das Essen liefert die Großküche der Bruderhaus-Diakonie.

260 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer haben sich angemeldet. Dabei seien 60 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, eine Frau kommt sogar aus Regensburg angereist sowie eine aus Mittelfranken. Auch jede Menge Schüler wie auch Mitarbeiter und Azubis von Firmen sind engagiert. Kleine Kassen stehen auf den Tischen bereit, das Essen finanziert sich rein über Spenden. Klinger, der in den Ruhestand geht, freut sich, dass von den fast 100 000 benötigten Euro schon ein beträchtlicher Teil auf dem Vesperkirchen-Konto eingegangen ist.