Ballett

Zukunft von John Crankos Erbe gesichert

Dieter Gräfe und Reid Anderson gründen eine Stiftung, um das Lebenswerk des Choreografen zu erhalten.

20.11.2021

Von swp/dpa

Reid Anderson studiert Crankos Werke seit 1984 auf der ganzen Welt ein.  Foto: Roman Novitzky

Reid Anderson studiert Crankos Werke seit 1984 auf der ganzen Welt ein. Foto: Roman Novitzky

Stuttgart. Dieter Gräfe und Reid Anderson haben in Stuttgart die John-Cranko-Stiftung gegründet. Zweck der Stiftung bürgerlichen Rechts ist es, die Zukunft der weltberühmten John-Cranko-Schule zu sichern, Nachwuchstalente zu fördern und die Ballette der Tanzlegende zu verwalten, teilte Anderson, ehemaliger Intendant des Stuttgarter Ballets, am Freitag mit.

Die Erträge der Stiftung sollen Stipendien für Schülerinnen und Schüler und Gastaufenthalte von Choregrafinnen und Choreografen an der John-Cranko-Schule finanzieren sowie Gastspiele unterstützen. Zudem wird die Stiftung einen dotierten Preis für Choreografie ins Leben rufen.

Bisher verwaltete Gräfe das Erbe Crankos und damit auch die millionenschweren Einnahmen. Nun sollen die Gelder, die bei jeder Aufführung der Werke gezahlt werden müssen, in die Stiftung fließen. Die Rechte an den Balletten Crankos werden im Erbfall zunächst an Anderson gehen, danach komplett an die Stiftung. „Damit alles geregelt ist, sollten wir beide morgen sterben“, sagte Anderson.

Kunstform zugänglich gemacht

Ob in Moskau, London, Peking oder New York – die renommiertesten Ballettkompanien weltweit hätten alle ein Werk von John Cranko im Repertoire. „Es vergeht keine Spielzeit, in der nicht irgendwo auf der Welt ein Cranko aufgeführt wird“, sagte Anderson. In seinen Werken habe es die Ballettlegende geschafft, das Menschliche herauszuholen – und die Kunstform für alle zugänglich zu machen. Deshalb seien die Werke so beliebt.

John Cranko (1927-1973), der ehemalige Direktor des Stuttgarter Balletts, gründete die Schule im Jahre 1971. Sie gilt als eine der berühmtesten Ballettschulen der Welt und als Grundstein der renommierten Stuttgarter Kompanie. Zwei Drittel der Tänzer des Stuttgarter Balletts kommen aus der Schule. Vor rund einem Jahr zog die Schule in einen millionenschweren Neubau. dpa/swp