Tübingen · Amtsgericht

Prozess um Kilchberger Zugunglück: Lasterfahrer zieht Einspruch zurück

Die Verhandlung wegen des Kilchberger Zugunglücks ist abgesagt: Der Lasterfahrer hat den Strafbefehl nun akzeptiert.

17.09.2021

Von job

Das Tübinger Amtsgericht hat seinen Sitz im Gerichtsgebäude in der Doblerstraße. Bild: Jonas Bleeser

Das Tübinger Amtsgericht hat seinen Sitz im Gerichtsgebäude in der Doblerstraße. Bild: Jonas Bleeser

Im Mai 2019 war in Kilchberg eine Regionalbahn an einem unbeschrankten Übergang mit einem Baustellen-Laster zusammengestoßen: Elf Menschen wurden verletzt, es entstand ein Schaden in Millionenhöhe. Die Staatsanwaltschaft hatte einen Strafbefehl wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr und fahrlässiger Körperverletzung in zehn Fällen gegen den Lasterfahrer beantragt. Das Tübinger Amtsgericht verhängte 60 Tagessätze von je 20 Euro. Dagegen hatte der Mann Einspruch eingelegt, am Montag kam es zur Verhandlung.

Der geplante zweite Prozesstag am Montag, an dem die Passagiere hätten aussagen sollen, ist nun abgesetzt: Der Angeklagte nahm seinen Einspruch mit Zustimmung der Staatsanwaltschaft zurück. Damit ist der Strafbefehl rechtskräftig. Ein Gutachter hatte festgestellt, dass der Unfall vermeidbar gewesen wäre, wenn der Lastwagen wie durch das Andreaskreuz am Übergang vorgeschrieben lange genug angehalten hätte, um den Zug zu bemerken. Die Richterin hatte in der Verhandlung erklärt, dass es letztlich um eine Fahrlässigkeit im Straßenverkehr ging, wie sie vielen Autofahrern tagtäglich passieren kann – nur eben in diesem Fall mit schweren Folgen. Der Lokführer hatte als Zeuge von anhaltenden Gesundheitsschäden durch den Unfall berichtet. Daraufhin hatte die Staatsanwältin angekündigt, möglicherweise eine höhere Strafe als im Strafbefehl zu beantragen, sollte der Prozess weiter gehen.

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Erstellt:
17.09.2021, 15:50 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 38sec
zuletzt aktualisiert: 17.09.2021, 15:50 Uhr

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