Stuttgart

Zugang zum Medizinstudium: Südwesten will mehr Tests

Bei der vom Bundesverfassungsgericht verlangten Reform der Zulassung zum Medizinstudium will Baden-Württemberg die Bedeutung des Abitur-Schnitts zurückdrängen und Testverfahren stärken.

13.06.2018

Von dpa/lsw

Theresia Bauer (Bündnis 90/Die Grünen) spricht mit Studierenden. Foto: Sebastian Gollnow/Archiv dpa/lsw

Theresia Bauer (Bündnis 90/Die Grünen) spricht mit Studierenden. Foto: Sebastian Gollnow/Archiv dpa/lsw

Stuttgart. «Wir wollen den Talenten mehr Chancen geben. Deswegen stärken wir das Testelement», sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) der Deutschen Presse-Agentur in Stuttgart. Die Kultusminister der Länder wollen bei ihrer Konferenz ab Donnerstag in Erfurt Eckpunkte für ein neues Zulassungsverfahren beschließen.

Dabei geht es auch um die Zukunft der Wartezeitquote, über die bisher jeder fünfte Studierende ohne Einser-Abi Zugang bekam. Baden-Württemberg baue darauf, so Ministerin Bauer weiter, diese komplett zu ersetzen, und stattdessen einem Teil der Bewerber allein über Testverfahren Zugang zum Medizinstudium zu gewähren - unabhängig vom Schnitt des Abiturs.

Neben dem Test für medizinische Studiengänge (TMS) führe Baden-Württemberg eine neue Talentquote ein: Wer in multiplen Mini-Interviews Talente und Fähigkeiten wie Auffassungsgabe, Konzentrationsvermögen oder Empathiefähigkeit beweise, solle eine Chance auf das Studium bekommen. «Es geht um die Möglichkeit, Fähigkeiten unter Beweis zu stellen, die man als Hausarzt und Allgemeinmediziner in besonderer Weise braucht», sagte Bauer.