Tübingen/Reutlingen
Zugausfälle wegen gerissener Oberleitung
Am Donnerstag fielen auf der Strecke Tübingen – Stuttgart zahlreiche Züge aus. Bei Metzingen war eine Stromleitung gerissen.

Bild: Hans-Jörg Schweizer
Wer am Donnerstag mit der Bahn von Tübingen nach Reutlingen oder andersherum fahren wollte, hatte stundenlang Pech: Gegen 4 Uhr morgens war zwischen Sondelfingen und Metzingen die Oberleitung gerissen. Daraufhin schaltete die Bahn dort den Strom ab, zwei Züge schafften es gerade noch mit dem Restschwung in den Metzinger Bahnhof.
Dort aber blockierten sie nun das Gleis in beide Richtungen. Dieselloks fuhren heran und schleppten die Züge ab. So machten sie den Weg frei für spezielle Loks mit Hebebühnen und Technikern, die aus Stuttgart und Ulm heranfuhren. Den Spezialisten der Bahn gelang es, bis 12 Uhr eine der Leitungen zu reparieren. Daraufhin fuhren Züge abwechselnd in beide Richtungen auf demselben Gleis. Damit konnte ein Teil der Verbindungen wieder bedient werden.
Die Bahn hatte bereits am Vormittag einen Schienenersatzverkehr mit jeweils zwei Gelenkbussen eingerichtet. Eine Linie bediente die Strecke Tübingen– Nürtingen, eine weitere fuhr von Reutlingen nach Metzingen. Weil durch die Ausfälle zeitweise auch die Ermstalbahn betroffen war, gab es außerdem Schienenersatzverkehr zwischen Metzingen und Bad Urach. Alle Busse fuhren auch nach der Reparatur am Mittag weiter.
Bis zum Abend wurde auch die zweite Oberleitung wieder in Stand gesetzt und das dazugehörende Gleis freigegeben. Mit Betriebsbeginn am Freitag soll der Bahnverkehr auf der Strecke wieder nach Fahrplan laufen, so eine Bahnsprecherin.
Die Ursache des Schadens an der Oberleitung ist noch nicht abschließend geklärt. Auf Sabotage gebe es keine Hinweise, so die Bahnsprecherin. Möglicherweise habe ein defekter Stromabnehmer eines der beiden morgendlichen Züge die Leitung abgerissen. job