Kirchentellinsfurt · Infrastruktur

Kein Glasfaserausbau in Kirchentellinsfurt: Zu wenig Interesse

Nach dem Ende der Nachfragebündelung in Kirchentellinsfurt vorerst kein Ausbau des Netzes.

14.07.2022

Von dem

Die Nachfragebündelung von „Deutsche Glasfaser“ in Kirchentellinsfurt ist beendet. Die erste Phase für ein Glasfasernetz ende damit ohne einen unmittelbaren Ausbau des Glasfasernetzes in der Ortschaft, erklärt die Firma „Deutsche Glasfaser“. Grund dafür sei die zu geringe Nachfrage der Bürgerinnen und Bürger und damit die Verfehlung der für den Ausbau erforderlichen Quote an Vertragsabschlüssen. Aus den bisher eingegangenen Kundenaufträgen würden Projektleiter keinerlei unmittelbare Verpflichtungen gegenüber „Deutsche Glasfaser“ entstehen.

„Wir bedauern diese Entscheidung sehr“, sagt Projektleiter Boris Schulcz. „Auf Grund der niedrigen Anzahl an Vertragsabschlüssen haben wir die schwere Entscheidung getroffen, uns vorerst aus Kirchentellinsfurt zurückzuziehen. Wir haben viel Zeit und Energie in das Projekt investiert. Aber die Anwohner entscheiden unterm Strich für sich selbst. Wir bedauern dies auch deswegen, weil wir in den Gemeinden Bürgerinnen und Bürger zurücklassen, die sich während der ersten Wochen der Nachfragebündelung für den Glasfaserausbau eingesetzt haben“, so Schulcz.

„Deutsche Glasfaser“ habe sich vor Ort engagiert, um ein reines Glasfasernetz bis in die Häuser privatwirtschaftlich auszubauen – ohne Ausbaukosten für Gemeinde und Kunden, auch ohne Einsatz von Steuergeldern. „Ob wir zu einem späteren Zeitpunkt einen neuen Anlauf starten, wollen wir nicht ausschließen“, ergänzt Schulcz.

Kirchentellinsfurt habe eine 99-prozentige Abdeckung mit Vodafone, das eine 1000er-Leitung gewährleisten könne, sagt Ortsbaumeister Martin Lack. „Wir haben damit im Landkreis Tübingen die höchste Abdeckung mit Vodafone. Das dürfte der Grund dafür sein, dass sich in Kirchentellinsfurt zu wenige Leute für das zukunftsweisende Medium Glasfaser entschieden haben.“

Erfolg im Steinlachtal

An Steinlach und Wiesaz hat das Unternehmen „Deutsche Glasfaser“ die Mindestquote an Hausanschlüssen erreicht. Die Firma musste nur den Zeitraum verlängern, in dem sich die Haushalte entscheiden konnten. Die Bautrupps ziehen gerade die Hauptverbindungen. Der Ausbau der Glasfaserleitungen bis ans Haus soll zunächst in Nehren beginnen. Bodelshausen ging einen anderen Weg und baute ein schnelles Netz (kein reines Glas) mit einem kommunalen Unternehmen.