VfB Stuttgart

Zu naiv und zu wenig clever

Viertes Auswärtsspiel, vierte Niederlage – Trainer Hannes Wolf fordert nach dem 1:2 bei Eintracht Frankfurt von seinen Spielern mehr Konsequenz und Konstanz.

02.10.2017

Von LSW

Die Entscheidung in der Frankfurter Arena: Mit einem spektakulären Seitfallzieher traf Eintrachts Angreifer Sébastien Haller (2. von rechts) in der dritten Minute der Nachspielzeit in den Stuttgarter Kasten, VfB-Torhüter Ron-Robert Zieler war machtlos.  Foto: Imago

Die Entscheidung in der Frankfurter Arena: Mit einem spektakulären Seitfallzieher traf Eintrachts Angreifer Sébastien Haller (2. von rechts) in der dritten Minute der Nachspielzeit in den Stuttgarter Kasten, VfB-Torhüter Ron-Robert Zieler war machtlos. Foto: Imago

Hannes Wolf hätte es sich einfach machen können. Der Trainer des VfB Stuttgart hätte nach dem 1:2 (0:1) bei Eintracht Frankfurt über bittere Umstände, großes Pech und die Unerfahrenheit eines Aufsteigers klagen können. Doch den Last-Minute-K.o. in Überzahl wollte er seiner Mannschaft nicht so einfach durchgehen lassen. „Ich kann hier nicht sitzen und sagen, dass es unverdient ist“, sagte Wolf spürbar angesäuert. „Ich habe keine Lust auf so eine Never-Ending-Story, bei der wir auswärts jedes Mal dasitzen und sagen: Wir haben aber ganz viel gut gemacht. Wir müssen uns einfach steigern. Wir müssen weniger Fehler machen und besser spielen. Wir müssen konsequenter und konstanter werden.“

Der VfB Stuttgart hat ein Spiel verloren, das er niemals hätte verlieren dürfen. Zu viele Fehler hinten und zu wenig Durchschlagskraft vorne – das ist eine Melange, die man sich in diesem engen Wettbewerb der Fußball-Bundesliga nicht leisten kann.

Das 1:2 durch einen Seitfallzieher von Sébastien Haller (90.+3) fiel in der Nachspielzeit, weil der VfB erst einen unnötigen Freistoß verursachte und sich dann auch noch eine völlig verunglückte Kopfballabwehr leistete. Schon das 1:0 für Frankfurt konnte Ante Rebic nur deshalb erzielen, weil ihm der Stuttgarter Abwehrchef Holger Badstuber den Ball unfreiwillig vorlegte (42.).

Nach dem 1:1 durch den eingewechselten Simon Terodde (61.) und einer Roten Karte für Frankfurts Simon Falette (64.) lagen sogar drei Punkte für den VfB wie auf einem Silbertablett bereit. „Doch wir wollten den Sieg vielleicht zu sehr erzwingen“, sagte Torwart Ron-Robert Zieler. „In den letzten zehn Minuten haben wir den Faden verloren. Wenn man merkt: Die Frankfurter kommen zurück, sie haben mehrere gefährliche Aktionen, dann muss man eben den einen Punkt mit nach Hause nehmen. Wir waren heute ein klein wenig naiv.“

Zu viel Naivität, zu wenig Cleverness: Das ist der Hauptvorwurf, den sich die Stuttgarter machen mussten. Denn diese Niederlage wiegt schwer. Auch das vierte Auswärtsspiel nach der Bundesliga-Rückkehr ging verloren. Seit drei Partien ist der VfB ohne Sieg. Der nächste Gegner nach der Länderspiel-Pause ist der Tabellenletzte 1. FC Köln. Es ist das vielleicht wichtigste Spiel der bisherigen Saison, weil der Aufsteiger alles tun muss, um nicht in einen Sog zu geraten.

Die Stuttgarter wissen: Viel leichter als in Frankfurt kann es kaum mehr werden. Die Hoffnung liegt darin, dass die Bundesliga so ausgeglichen ist. Denn überrannt hat den VfB in dieser Saison noch niemand. lsw

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Erstellt:
02.10.2017, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 16sec
zuletzt aktualisiert: 02.10.2017, 06:00 Uhr

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