Balingen · Handball-Bundesliga

Zu hohe Hausnummer

Kiels Trainer hat vor Balingen-Weilstetten „vielleicht etwas zu überdreht“ gewarnt. Sein Team siegt deutlich.

27.02.2020

Von ST

Vor dem Heimspiel gegen den THW Kiel stand für Trainer Jens Bürkle vom HBW Balingen-Weilstetten fest, dass einzig und allein die Mannschaft des Deutschen Rekordmeisters darüber entscheidet, wie das Spiel laufen wird. Die Einschätzung des Sportwissenschaftlers war richtig: Die Kieler bestimmten das Spiel vor 2350 Zuschauerinnen und Zuschauern von Anfang bis Ende und gewannen mit 32:20 (18:11). Balingen-Weilstetten hatte nicht mal phasenweise die Chance, ins Spiel zu finden.

„Ich bin sehr froh, dass wir dieses Spiel gewonnen haben“, sagte Kiels Trainer Filip Jicha, „ich habe selbst als Spieler hier viele negative Erfahrungen gemacht, das habe ich an die Spieler weitergegeben. Auch wenn ich vielleicht dabei ein bisschen zu überdreht habe, aber ich habe einen Riesen-Respekt vor Balingen – gerade zu Hause.“

Jens Bürkle lobte unterdessen den Gegner aus Kiel: „Bei dem, was der THW Kiel momentan zeigt, sind wir im Rahmen geblieben. In dieser Form ist der THW Kiel eine der besten Mannschaften der Welt. Wir mussten heute schnell anerkennen, dass das nicht unsere Hausnummer ist.“ Balingen-Weilstetten verbleibt auf dem 16. Platz, die zuvor punktgleichen Konkurrenten aus Minden und Stuttgart verbuchten allerdings Punkte.

Alle Spielmacher verletzt

Nach dem THW Kiel spielt der HBW Balingen-Weilstetten heute (19 Uhr) zu Hause gegen das nächste Topteam der Liga: Der Tabellenfünfte SC Magdeburg will einen Champions League-Platz und darf sich deshalb nicht mehr viele Ausrutscher erlauben. Die Magdeburger hatten diese Runde großes Verletzungspech: So wurde der bis dahin überragende Spielmacher Marko Bezjak in der Winterpause an der Schulter operiert und wird in dieser Saison nicht mehr spielen können. Als Ersatz für den Slowenen hat der SCM vom THW Kiel den 20-jährigen Isländer Gisli Thorgeir Kristjansson verpflichtet. Der neue Spielmacher konnte im ersten Spiel nach der Winterpause gegen Flensburg seine Qualitäten zwar andeuten, verletzte sich allerdings in der zweiten Hälfte so schwer, dass auch er so schnell nicht aufs Handball-Spielfeld zurückkehren wird.