Champions League

Zu brav: Borussia am Boden

Titelverteidiger Real Madrid zeigt Borussia Dortmund beim 3:1-Auswärtssieg die Grenzen auf. Cristiano Ronaldo trifft zweimal für die Spanier.

27.09.2017

Von SID

BVB-Keeper Bürki hatte viel zu tun. Hier rettet er gegen Madrids Stürmer Ronaldo (rechts).  Foto: AFP

BVB-Keeper Bürki hatte viel zu tun. Hier rettet er gegen Madrids Stürmer Ronaldo (rechts). Foto: AFP

Dortmund. Der abgezockte Weltstar Cristiano Ronaldo und eine skandalöse Fehlentscheidung haben die Überflieger von Borussia Dortmund hart auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Auch durch zwei Tore des Weltfußballers verlor der BVB nach seinen rauschenden Kantersiegen in der Liga gegen Real Madrid in der Champions League trotz großen Kampfes 1:3 (0:1). Die Dortmunder stehen nach zwei Spielen in der äußerst kniffligen Gruppe H somit ohne Punkt da – Ausrutscher sind im Kampf um den Achtelfinal-Einzug spätestens jetzt tabu.

Der walisische Superstar Gareth Bale erzielte im ausverkauften Signal-Iduna-Park das erste Tor (18.) gegen einen BVB, der seine offensive Spielweise mit großem Risiko auch gegen den Titelverteidiger durchzog. Ronaldo legte kurz nach der Pause in seinem 400. Pflichtspiel für Real nach (50.) und traf in der 79. Minute zur Vorentscheidung. Der zwischenzeitliche Anschluss für den wütend anrennenden BVB war Pierre-Emerick Aubameyang (54.) gelungen.

Prägend war aber auch eine Szene aus der 14. Minute: Einen Schuss von Maximilian Philipp klärte Real-Verteidiger Sergio Ramos für seinen geschlagenen Torhüter Keylor Navas eindeutig mit der Hand kurz vor der Linie – Elfmeter und die fällige Rote Karte gab es nicht. Schiedsrichter Björn Kuipers (Niederlande) zögerte zwar und hielt noch Rücksprache mit seinem Torrichter, doch trotz aller Proteste blieb er bei seiner Entscheidung.

Der BVB wich keinen Deut von seiner Liga-Taktik ab. Der DFB-Pokal-Sieger begegnete auch dem größtmöglichen Gegner mit aggressivem Pressing im 4-3-3-System und schnellem Spiel in die Spitze. Die offensive Reihe bildeten Andrej Jarmolenko, Aubameyang und Neuzugang Philipp.

Die immensen Risiken dieser Ausrichtung zeigten sich schneller als erhofft – bei Ballverlusten im Mittelfeld stand die Defensive komplett offen. In der neunten Minute hätte Dani Carvajal zum Abschluss eines Blitzkonters nur noch auf Weltfußballer Cristiano Ronaldo querlegen müssen, und es hätte 0:1 gestanden. Zwei Minuten später wollte Ronaldo selbst Bale bedienen, Lukasz Piszczek rettete in höchster Not mit einer Grätsche. Andererseits boten sich auch dem BVB immer wieder Räume, in die er pfeilschnell hineinstieß.

Das 0:1 war ein Schock, der tief saß, besonders schmerzhaft nur vier Minuten nach Ramos' Handspiel. Bale schoss den Ball nach einer Carvajal-Vorlage volley in den Winkel.

Real nahm das Duell ernst – auch in Anbetracht der Tatsache, dass die Königlichen die Gruppenphase der Vorsaison hinter den Dortmundern abgeschlossen hatten. Alle verfügbaren Stars schickte Trainer Zinedine Zidane auch auf den Platz, dazu gehörte der in der Liga zuletzt geschonte Weltmeister Toni Kroos als passsicherer und kreativer Spielmacher aus der Tiefe. sid

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Erstellt:
27.09.2017, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 18sec
zuletzt aktualisiert: 27.09.2017, 06:00 Uhr

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