Tübingen · Demo
Tausende demonstrieren für andere Klima-Politik
In Tübingen kamen am Freitag viele Tausend Menschen zur größten Demonstration seit Jahren zusammen. Sie forderten einen schnellen Wandel der Klima-Politik.
Wie viele Leute die Organisatoren auf die Straße brachten, dazu gab es am Mittag noch keine genauen Zahlen. Fest steht, dass es die größte Demonstration seit Jahren in Tübingen war. Kurz nach 11 Uhr zog sie von den Schulen in der Uhlandstraße über Neckarhalde, Marktplatz und Holzmarkt bis zur Neuen Aula. Auf dem Geschwister-Scholl-Platz war eine erste Zwischenkundgebung: Der Platz war so voll, dass die Teilnehmer noch die Wilhelmstraße Richtung Lustnauer Tor hinauf standen.
Dann griff unter anderen auch Christiane Betram, Professorin an der Uni Konstanz, als Vertreterin von „Scientists for Future“ und „Parents for Future“ zum Mikrofon: „Es ist wichtig, dass jeder einzelne von euch hier ist.“ Auf dem Vorplatz wurde die ganze Kreativität der Aktivisten beim Malen von Plakaten deutlich: Sprüche wie „Blaukraut bleibt Blaukraut und Braunkohle bleibt scheiße!“und „Es gibt keinen Plan(et) B!“ waren darauf zu lesen.
Kurz nach 13 Uhr erreichte die Spitze des Demonstrationszuges den Veranstaltungsort der Abschlusskundgebung im Tübinger Zentrum: den Anlagenpark. Zu diesem Zeitpunkt befand sich das Ende des Zuges noch in der Mühlstraße: „Es ist absolut irre, wie viele wir geworden sind und es ist wichtig, dass wir jetzt ein bisschen fürs Klima kuscheln, damit wir alle in den Park passen“, sagte Fridays-for-Future Organisatorin Silvia Grießl ins Mikrophon.
Auch in Rottenburg und Reutlingen gingen viele Menschen auf die Straße. In Rottenburg war es wahrscheinlich die größte politische Demonstration, die jemals durch die Sprollstraße gezogen ist: Etwa 800 Menschen (so die Schätzung des TAGBLATTS) demonstrierten auf voller Breite durch die Rottenburger Hauptverkehrsachse und über die Keppler-Brücke, immer wieder laute Sprechchöre rufend und mit vielen handgemalten Plakaten. In Reutlingen kamen nach Veranstalterangaben rund 4000 Menschen auf den Marktplatz, die Polizei schätzte eher 2000 bis 3000 Teilnehmer (ausführlicher Bericht folgt).