Zerrbild

Alle zehn Jahre muss die Stadt Tübingen einen Betriebsplan für die kommunalen Waldbestände vorlegen („Ein Wald zum Erholen“, 1. Februar).

03.02.2018

Von Harald Kunz

„Krachende Bäume zu Boden.“ Das ist dem Stadtförster Thomas Englisch Musik in den Ohren. Ent- täuscht fährt er fort, skizziert ein Zerrbild, in dem er bedauert, die Tübinger verständen sein „Ge- räuschbild“ nicht, sähen die Forstwirtschaft im Widerspruch zum Naturschutz. Denn, ohne Forst keine Arten, der Rotbuche sei Einhalt zu gebieten, sie werde abgeholzt, Holznutzung sei untergeordnet. In Tübingen, betont er, gelte Schutz und Erholung, und Stadtplanerin Barbara Landwehr pflichtet bei: wir sind die Stadt der kurzen Wege. Im „kleinen Kreis“ wird der Forstbetriebsplan, festgeschrieben, zur Abstimmung vorgelegt und ist für die nächsten zehn Jahre gültig. Die Stadt bemühe sich um eine Vorreiterrolle bei Umweltbildung und Naturerfahrung. Das sei neu und Kinder fänden das Baumfällen faszinierend.

Holz hin und Holz her, die Waldmaschine ist im „naturnah“, „nachhaltig“ bewirtschafteten, „zertifizierten" Forst unterwegs und schafft zur Musik der krachenden Bäume sichtbare Zeichen – der Waldboden ist nämlich kaputt!