Kreis Tübingen · Schule

Zeitplan für Schüler „wird eng“

Alle Abschlussprüfungen werden bis Mai verschoben. Gymnasien-Leiter Andrejs Petrowski sieht mehrere Probleme.

20.03.2020

Von loz

Das Land verschiebt alle schulischen Abschlussprüfungen um einen Monat auf den Zeitraum ab dem 18. Mai. Dies teilte das baden-württembergische Kultusministerium am Freitagmittag in einer Pressemitteilung mit. Das schriftliche Abitur beginnt damit auch in Tübingen erst am 18. Mai, die Realschulprüfungen starten am 20. Mai und die Hauptschulprüfungen am 16. Juni . Der geschäftsführende Schulleiter der Tübinger Gymnasien, Andrejs Petrowski, zugleich Rektor des Uhland-Gymnasiums, ist skeptisch, ob sich faire Bedingungen beim Abitur trotzdem realisieren lassen: „Der Zeitplan wird durch die Verschiebung sehr eng.“

Die derzeit ins Home-Office gezwungenen Tübinger Schüler der gymnasialen Oberstufen seien mit der Entscheidung sicherlich nicht besonders glücklich, schätzt Petrowski: „Sie haben vielleicht einen Monat mehr Zeit, andererseits löst eine solche Verschiebung auch große Frustration aus.“ Die Vorbereitung auf ein Abitur sei mit jener auf einen sportlichen Wettkampf vergleichbar: „Wenn man auf einen konkreten Tag hinarbeitet, der dann nicht kommt, fällt man schnell in ein Loch.“ Dennoch werde man mit der Verschiebung umgehen: „Was sein muss, muss sein“, so Petrowski.

Probleme sieht der Schulleiter aber auch auf die Lehrerinnen und Lehrer zukommen: „Die Verschiebung kann nur heißen, dass das dreistufige Korrektursystem des schriftlichen Abiturs mindestens gestrafft werden muss.“ Es bleibe abzuwarten, ob es überhaupt wie gewohnt angewendet werden kann. „Das Kultusministerium muss jetzt einen genauen Zeitplan festlegen.“ Ob das Ministerium seinen Plan verwirklichen kann, das Abitur auch in Zeiten der Corona-Krise möglichst fair und vergleichbar zu gestalten, ist unklar. Petrowski: „Das kann ich heute noch nicht abschätzen. Das wird auf die Details ankommen.“