Tübingen

Zeit des Wandels

Es geht unaufhaltsam auf die Bundestagswahl zu.

19.09.2017

Von Gebhard Bock, Tübingen

In Tübingen lächeln die Kandidaten von den Laternenpfählen, doch der Wähler wird sich für einen entscheiden müssen. Es mag ihm schwer fallen, doch Wahl muss sein. Laut der Deutschen Presse-Agentur soll die AfD bei einem Stimmenanteil von 12 Prozent liegen. Das glaub ich nicht. Es kann nicht sein, dass 12 Prozent der Wähler hirnlose Dumpfbacken sind. Da waren wohl auch Scherzbolde, die ihre Mitmenschen erschrecken wollen, beteiligt. Die werden vor ihrer Stimmabgabe das Parteiprogramm der Unbelehrbaren lesen und sehen, wie sie dort im Menschenbild der AfD beschrieben werden. „Wir glauben nicht an die (…) Heraufkunft eines besseren, eines neuen Menschen. Eine Geschichtsphilosophie, die von einer Höherentwicklung der individuellen menschlichen Moral ausgeht, halten wir für anmaßend und gefährlich.“ Wenn da keine versteinerten Dumpfbacken gemeint sind, was dann? Wer die Parteiprogramme nicht lesen will, wird den Wahlomat fragen. Er wird die Vereinbarkeit seines politischen Wollens mit den Parteiprogrammen sehen und in den Begründungen der Parteien erkennen, dass die AfD hinter der FDP das unsozialste Programm anbietet. Wir leben in der Zeit des Wandels. Ein Zurück können wir uns ebenso wenig leisten wie das lähmende Weiter so mit CDU/SPD. Der Wähler kann heute noch die Leitplanken des Wandels setzen. Sonst wird er uns überrollen. Außer der AfD und der FDP halte ich alle etablierten Parteien für wählbar. Eine interessante Variante hat sich hinzugefügt. Sie heißt DiB (Demokratie in Bewegung).