Stufenplan
Zarte Hoffnung für den Breitensport
Von Montag an sind draußen wieder Gruppen bis zu zehn Personen erlaubt. Der Deutsche Olympische Sportbund hätte sich aber mehr Freiheiten für den Amateur-Sport gewünscht.
Stuttgart. DOSB-Präsident Alfons Hörmann sieht einen „ersten Hoffnungsschimmer“, Fußball-Boss Fritz Keller hätte sich „mutigere Öffnungsschritte“ gewünscht: Der Amateur- und Breitensport darf nach dem monatelangen Corona-Stillstand langsam wieder hochfahren, doch die beschlossenen Lockerungen lösen an der Basis keine Jubelstürme aus.
„Ein erster Schritt ist gemacht. Der organisierte Sport kann bei aller weiterhin gebotenen Vorsicht allmählich wieder in Bewegung kommen und damit aktiv dazu beitragen, dass wir gemeinsam durch diese schwere Zeit kommen“, sagte DFB-Präsident Keller. In Bezug auf die 24 500 Fußball-Klubs hätte er sich aber mehr Mut von der Politik gewünscht. „Klare, umsetzbare Regelungen“ seien nun nötig, um dem gesamten Amateurfußball „wieder flächendeckend eine Perspektive aufzuzeigen“.
Hallen-Frage etwas klarer
Auch Hörmann sieht in der Bewertung der Beschlüsse des Corona-Gipfels keinen Grund zur Euphorie. „Jetzt kommt es entscheidend darauf an, dass die Länder und die jeweiligen Kommunen die gebotenen Freiheitsgrade auch im Sinne des Sports nutzen“, so der Chef des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB). Es sind tatsächlich nur zarte Perspektiven, die von dem am späten Mittwochabend festgezurrten Stufenplan ausgehen. So dürfen ab Montag bei einer regional stabilen Sieben-Tage-Inzidenz von unter 50 Neuinfektionen pro 100 000 Menschen wieder bis zu zehn Personen in kleinen Gruppen unter freiem Himmel Sport treiben. In einem weiteren Schritt könnten bei einer stabilen Inzidenz von unter 50 nach 14 Tagen wieder Kontaktsport im Freien wie Fußball sowie kontaktloser Hallensport wie Turnen ermöglicht werden.
„Fürs langfristige Überleben der Vereine ist eine zeitnahe, unbürokratische Rückkehr auch zum Indoorsport zwingend notwendig“, heißt es in einer Reaktion des Deutschen Turner-Bundes (DTB), hinter dem DFB mitgliederstärkster deutsche Sportverband. Zwei Wochen nach einem möglichen Start des Fußballs soll bei gleichbleibenden oder sinkenden Werten auch Kontaktsport in der Halle wieder erlaubt sein. Bei einer Inzidenz zwischen 50 und 100 ist zumindest „Individualsport allein oder zu zweit und Sport in Gruppen bis 20 Kinder bis 14 Jahren im Außenbereich“ möglich.