Ammerbuch

Zappenduster

24.02.2018

Von Thomas Sautter-Strelczuk, Ammerbuch

Liebe Klinikseelsorger/innen, herzlichen Dank für ihre wahrhaftigen Zeilen über den Alltag von uns beruflich Pflegenden. Sehr geehrter Herr Schlodder, danke für ihren Leserbrief dazu.

Ja, wo bleibt der Aufschrei unserer Mitbürger, der Politiker und aus unseren Ethik-Leuchttürmen? Leider sind wir keine Affen, unsere Lobby wäre dann wohl wesentlich größer.

Wer von ihnen hat in letzter Zeit wegen Pflegebedürftigkeit einen ambulanten Pflegedienst oder einen Kurzzeitpflegeplatz gesucht? Inzwischen überwiegend Fehlanzeige! In den Akutkrankenhäusern gibt es zunehmend einen Patientenrückstau, da bei häufig komplexem Pflegebedarf entsprechende Perspektiven der Weiterbetreuung fehlen.

In der Kommune und im Kreis geht es um die Erweiterung von Pflegeplätzen. Wo werden die Fachkräfte für die Betreuung dieser Menschen sein?

Das Universitätsklinikum Tübingen hat einen Masterplan für strategische und bauliche Weiterentwicklung bis 2050. Die pflegerische Dienstplanung war heute und wird auch morgen und in Zukunft instabil und unabwägbar sein. Die Perspektiven sind zappenduster. Bei wie vielen Kolleg(inn)en, die frei haben, wird morgen das Telefon klingeln? Wie viele Kolleg(inn)en werden sich zu den bisherigen Personalausfällen morgen krank melden?

Im Sport ist es logisch, dass ein Marathonlauf nicht im 1000-Meter-Tempo gelaufen kann. In der Pflege erwarten das unsere Arbeitgeber jeden Tag von uns.