Wonder Wheel

Wonder Wheel

In Woody Allens Drama geraten Kate Winslet und Justin Timberlake  vor 50er-Jahre-Kulisse in eine Geschichte aus Gewalt und Verrat.

08.01.2018

Von Madeleine Wegner

Mit Coney Island geht‘s bergab. Das merkt auch Humpty (James Belushi), der dort ein Karussell betreibt. Dass es auch mit seiner zweiten Ehe bergab geht, verbucht er vermutlich unter Normalzustand. Seine Frau Ginny (Kate Winslet) arbeitet als dauerfrustrierte und Kopfschmerzen geplagte Kellnerin in einer Muschelbude. Ihren zerplatzten Traum von der Schauspiel-Karriere versucht sie durch eine Affäre mit dem jungen Rettungsschwimmer Mickey (Justin Timberlake) zu kompensieren. So ließe sich dieser Sommer in den 50er-Jahren vermutlich einigermaßen erträglich rumbringen, würde nicht eines Tages Humptys verstoßene Tochter Carolina (Juno Temple) auftauchen.

Das ist nur der Anfang dieses Films, für den Woody Allen das Drehbuch schrieb und in dem er auch Regie führte. Seit 1982 bringt Allen jedes Jahr einen Film in die Kinos und offensichtlich geht dem 82-Jährigen nun doch langsam die Luft aus. Die einfallslose Geschichte ist schnell erzählt: Carolina wird von Gangstern gesucht, gleichzeitig droht sie ihrer Stiefmutter die Sommeraffäre auszuspannen. Irgendwie haben sie eben alle schon mal bessere Tage gesehen – der legendäre Vergnügungspark und die kleinen Figuren darin. Es ist das trostlos graue Leben zwischen den bunten Lichtern, das der Film in eine überdreht vielfarbige Szene rückt. Kate Winslet und Juno Temple reißen raus, was noch zu retten ist, ansonsten lebt dieser Film von nicht viel mehr Bonbonpapier-Farben.

Flache Story und gähnend langweiliger Film in knallbunten Farben. Wer war doch gleich noch mal Woody Allen?