Mercedes-Sportchef deutet mögliche Trennung von Hamilton und Rosberg an

Wolff warnt die Streithähne

Angesichts der Dauer-Fehde zwischen Formel-1-Weltmeister Lewis Hamilton und Vize-Champion Nico Rosberg hat Mercedes-Motorsportchef Wolff eine Trennung von einem der Star-Piloten in den Raum gestellt.

09.12.2015

Von DPA/SID/EB

Vielsagender Schnappschuss vom Brasilien-Grand-Prix: Nico Rosberg (links) und Weltmeister Lewis Hamilton. Foto: dpa

Vielsagender Schnappschuss vom Brasilien-Grand-Prix: Nico Rosberg (links) und Weltmeister Lewis Hamilton. Foto: dpa

Stuttgart. Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff hat die Warnung an sein zerstrittenes Fahrer-Duo Lewis Hamilton und Nico Rosberg vor weiteren Eskalationen nachdrücklich erneuert. Der Wettbewerb zwischen den beiden Formel-1-Piloten sei bisweilen "sehr heftig" gewesen, sagte der Österreicher. "Der Typ im anderen Wagen kann nicht dein Freund sein, aber wir müssen vorsichtig sein, dass es nicht auf beide Seiten der Garage überschwappt", äußerte Wolff seine Sorge um den Betriebsfrieden bei den "Silberpfeilen".

Der Motorsportchef des Weltmeister-Rennstalls schloss für den äußersten Fall weiterer Zerwürfnisse die Trennung von einem der beiden Piloten nicht aus: "Wenn es schädlich für das Team werden sollte, würde das bedeuten, dass wir die langfristige Konstellation im Team mit den Fahrern nicht aufrechterhalten", stellte Wolff klar.

Schon in der vergangenen Woche hatte er Weltmeister Hamilton und Vize-Champion Rosberg eindringlich gewarnt. Die "schwierige Beziehung der Fahrer ist eine unserer Schwachstellen", mahnte Wolff. Dennoch profitiert Mercedes nach Ansicht des 43-Jährigen auch von ihrem Wettstreit. "Diese beiden, die Mischung, ist perfekt für uns", sagte Wolff mit Blick auf die Starts an den Grand-Prix-Wochenenden, weil die "Silberpfeil"-Fahrer sich stets "gegenseitig antreiben" würden.

Hamilton sieht in seiner Rivalität mit Stallkollege Rosberg unterdessen kein Gefahrenpotenzial für die Rennwagenschmiede, die am Samstag in der Stuttgarter Arena ihre Top-Fahrer auch bei der Großveranstaltung "Stars & Cars" präsentiert, die bereits ausverkauft ist. Der Brite jedenfalls betonte: "Wir haben überhaupt keine Probleme verursacht, und die Energie innerhalb des Teams ist so hoch, wie sie immer sein wird." Und er fügte hinzu: "Wir werden nie beste Kumpels, aber irgendwie kriegen wir es hin." Wolff fürchtet, die Rivalität könne dem Rennstall erhebliche Probleme zufügen: "Wir haben eine riesige Geschlossenheit innerhalb des Teams, aber die schwierige Beziehung der Fahrer ist eine unserer Schwachstellen. Und das ist nicht gut." Nico Rosberg zeigte Verständnis für die Einschätzung: "Ich kann auf jeden Fall verstehen, dass Toto durch uns ein paar graue Haare mehr in den letzten zwei Jahren bekommen hat, respektiere aber sehr seine Art und Weise, wie er mit uns umgegangen ist in den Jahren, weil es sehr schwierig ist mit zwei Top-Fahrern", sagte der Wiesbadener. Hamilton räumt Spannungsmomente mit Rosberg ein, "aber das ist dasselbe wie in jeder anderen Sportart auch". Das Verhältnis in der Formel 1 sorge quasi von allein für Brisanz. "Man sollte uns wirklich nicht "Teamkollegen" als solche nennen", meint Hamilton. "Das Problem liegt darin, dass es zwei Meisterschaften gibt." In der Formel 1 gibt es die Konstrukteurs-WM, "dafür stellen sie uns ein und dafür bezahlen sie uns", jeder einzelne Pilot wolle aber für sich die Fahrer-Weltmeisterschaft holen. Nach Lewis Hamiltons Ansicht habe sich gezeigt, dass sich Nico Rosberg über "eine Menge Dinge" beschwere, da müsse er im Grunde auf Durchzug schalten.

Hat die Nase gestrichen voll: Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff droht mit Konsequenzen. Foto: afp

Hat die Nase gestrichen voll: Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff droht mit Konsequenzen. Foto: afp

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Erstellt:
09.12.2015, 08:30 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 27sec
zuletzt aktualisiert: 09.12.2015, 08:30 Uhr

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