Tübingen

Wohnraumdemo mit geringer Beteiligung

Bezahlbarer Wohnraum ist ein großes Problem in Tübingen. Darin sind sich die Gruppen, die die Demonstration am Freitag organisierten, einig.

18.05.2019

Von stm/ml

Bild: Madlen Münz

Bild: Madlen Münz

Dennoch sind gerade einmal rund 40 Menschen gekommen, um für diese Forderung auf die Straße zu gehen. „Ich bin auch ein bisschen enttäuscht“, sagte Melanie Kraus. Sie hatte die Demonstration für 200 Teilnehmende angemeldet und engagiert sich im Sozialistisch-demokratischen Studierendenverband (SDS) Tübingen. Mit Humor nahm es Fabian Köppen von den Jusos, (Gemeinderatswahl, Listenplatz fünf). „Wahrscheinlich sind die alle auf WG-Castings.“

Trotz der geringen Teilnehmerzahl sperrte die Polizei eine Fahrspur. So konnte der Zug von der Neuen Aula aus auf der Wilhelmstraße und über die Pfleghofstraße zum Holzmarkt ziehen. „Hoch mit den Löhnen, runter mit der Miete“, skandierten die Demonstrierenden. Am Holzmarkt angekommen trugen die drei Unterstützergruppen, SDS, Jusos und Grüne Jugend Tübingen, ihre Forderungen vor.

Das gemeinsame Ziel der Gruppen ist es, mehr bezahlbaren Wohnraum zu schaffen, ihre Lösungsvorschläge jedoch unterscheiden sich. Köpper von den Jusos forderte, den Saiben zu erschließen, ein Gelände zwischen Derendingen, Bahnstrecke und Weilheim. Allein durch Nachverdichtung sei es nicht möglich, ausreichend bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Lea Elsemüller von der Grünen Jugend hingegen fordert statt Neuerschließung, gegen Leerstände vorzugehen und Baulücken zu schließen. Dadurch könnten 5000 neue Wohnungen geschaffen werden, auch ohne den Saiben. Aufgrund von Klima- und Artenschutz sei es problematisch, Grünflächen zu versiegeln.