Spektakuläre Bergungsaktion in der Biesingerstraße

Wissenschaftler holen Fotos und Dias mit einem Kran aus der Brandruine

Nach dem Brand eines Universitätsgebäudes vor zwei Wochen lief diesen Mittwoch in der Biesingerstraße in Tübingen eine spektakuläre Bergungsaktion: Kulturwissenschaftler versuchten, kostbare Archivstücke mit einem Kran aus der Ruine zu retten.

06.04.2017

Von hz

Aus einer Gondel am Arm eines Autokrans sicherte Kulturwissenschaftler Ulrich Hägele Karteikästen, Bilder und Dias der Fotothek des Ludwig-Uhland-Instituts für Empirische Kulturwissenschaften aus dem einsturzgefährdeten Haus. Laut seiner Kollegin Sabine Müller-Brem, welche die Bergung organisierte, handelt es sich bei den 30 000 Fotos und Dias um kulturhistorisch einmalige Dokumente des traditionsreichen Tübinger Instituts.

Bereits eine Woche zuvor hatten Kulturwissenschaftler bei einer konzertierten Bergungsaktion hunderte Tonbänder mit Dialektaufnahmen, dazu seltene Bücher aus der Zeit um 1900 und anderes wissenschaftliches Material aus dem Gebäude gerettet (wir berichteten). Nach dem Brand vom 20. März hatte es zunächst so ausgesehen, als sei alles Archivmaterial im Gebäude für immer verloren. Tatsächlich zerstört wurde das Film- und Tonarchiv sowie 2200 Fachbücher und auch von den jetzt geborgenen Fotos sind laut Hägele mehr als 90 Prozent verbrannt.

Das Gebäude in der Biesingerstraße war am Vormittag des 20. März bei einer Zwangsräumung unter dramatischen Umständen ausgebrannt. Ein Bewohner kam dabei ums Leben.

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Erstellt:
06.04.2017, 09:19 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 30sec
zuletzt aktualisiert: 06.04.2017, 09:19 Uhr

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