Lockdown
Offener Brief: Tübinger Wirte wollen nach Schnelltest öffnen
30 Tübinger Gastro-Betriebe um Tü-Gast und Gastro-Einheit befürworten ein Test-Einlass-System bei niedrigen Inzidenzen.
Rund 30 Betreiber von Restaurants, Bars und Cafés aus Tübingen und den Teilorten haben einen offenen Brief formuliert, in dem sie sich für Einlass nach negativem Schnelltest in der Stadt aussprechen. „Wir möchten einen aktiven Beitrag leisten, den Charme unserer Innenstadt durch ihr vielfältiges Angebot an Handel und Gastronomie zu bewahren“, heißt es in dem Papier. Jeder verlorene Tag koste Geld, „die Situation wird für uns alle zunehmend existenzbedrohend.“ Erste Unternehmen hätten bereits aufgeben müssen oder stehen kurz davor. Auch die Mitarbeiter seien bereit, mitzumachen. Die meisten bezögen Kurzarbeitergeld, was branchentypisch nicht besonders auskömmlich sei und oft nicht einmal die Fixkosten der Beschäftigten decke.
Die Gastronominnen und Gastronomen befürworten Gedanken von OB Boris Palmer, bei entsprechenden Inzidenzwerten Handel und Gastro für Kunden zu öffnen, die sich am selben Tag haben testen lassen. An Zugangspunkten der Innenstadt könnten dafür Stationen für Schnelltests aufgebaut werden. Bei negativem Ergebnis könne man sich dann in Handel oder Gastronomie aufhalten. Vorstellbare Inzidenz-Schwellenwerte seien unter 50 im Kreis und unter 35 in der Stadt Tübingen. „Die skizzierte Lösung würde einen kontrollierten ersten Schritt in Richtung Öffnung darstellen und viele Mitbürgerinnen und Mitbürger dazu motivieren, sich insgesamt vorsichtiger zu verhalten“, sagt das Bündnis. Auch sei die soziale Kontrolle besser gewährleistet als bei eh größeren Menschenansammlungen bei schönem Wetter. Ein Mehraufwand für die Gastronomie sei das nicht: „Da wir am Eingang bereits ohnehin den Zugang kontrollieren und die Gästedaten erheben müssen, stellt dies keinen erheblichen Mehraufwand dar.“
Unter Schnelltestbedingungen könnte die Gastronomie möglicherweise mehr Tische aufstellen und könne den Betrieb profitabel gestalten. Die Wirte zeigten sich auch bereit Beschäftigte zum Helfen bei den Tests abzustellen. Auch sollte nicht nur die Innenstadt, sondern auch Außenbezirke von der Lösung profitieren. Der Plan könne für die Tübinger Gesamtgesellschaft von erheblicher Bedeutung sein.
Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner
Simon Zunftmeister – ShooterStars
Sascha Gschwind – Bar Lichtenstein
Sabine & Alexander Stagl – Hotel Krone/Ludwigs
Jule Hopf – Villa Musica
Benjamin Syfried – Boxenstop
Anja & Stefan Herrmann – Hotel Domizil
Martina Neff – Ranitzky & DeHoGa Fachgruppe Gastronomie
Richard Marcic – Freistil Biergarten
Herbert Rösch – Hotel am Schloß/Mauganeschtle
Gunter Alleborn – Tübinger Wurstküche
Aris Mousmoulidis – Weilheimer Kneiple/Schützenhaus Weilheim/Imbis p=3,14
Mirjam & Giuseppe Quacquarelli – RIVA
Jürgen Hengst – Herzog Ulrich
Theo Kalaitzidis – Collegium/Butterbrezel/Café Will
Mohammad Chlon – LafLaf/Boulanger/Katesch
Gaetano Randone – Bartista
Philipp Mammel – Das Jäger
Kutay Nergues – Stadtpost/NULL8 15
Dimitris Katsaras – Gasthaus Bären/Faros Tübingen/Schwarzes Schaf
Ulf Siebert – Hofgut Rosenau
Inge Schettler – Weinstube Mayerhöfle
Gerhard Beck – Restaurant Schloss Kressbach
Klaudija Masarini – Custom Grill
Familie Ittershagen Kerstan – Weinstube Forelle
Niko Tsigaras – Hotel Restaurant Meteora
Nico Heinermann – Ribingurumu Pantori Schnitzelheim
Petra Ott-Fischer – Neckarmüller
Daniel Markert – Hirsch Derendingen
Jan Mistygatz – Ratskeller Tübingen