Erdbeben

Wirkungsvolle Hilfe muss koordiniert werden

Zwei Organisationen berichten, wie sie die Unterstützung für die Menschen in der Türkei und Syrien managen.

08.02.2023

Von André Bochow

Hilfe wird dringend gebraucht: Im türkischen Gaziantep suchten am Montag Angehörige und Rettungskräfte nach Menschen in den Trümmern eines zerstörten Gebäudes. Die Zahl der Todesopfer der verheerenden Erdbeben in Syrien und der Türkei ist immer weiter gestiegen. Bild: Mustafa Karali/AP/dpa

Hilfe wird dringend gebraucht: Im türkischen Gaziantep suchten am Montag Angehörige und Rettungskräfte nach Menschen in den Trümmern eines zerstörten Gebäudes. Die Zahl der Todesopfer der verheerenden Erdbeben in Syrien und der Türkei ist immer weiter gestiegen. Bild: Mustafa Karali/AP/dpa

Berlin. Zu den deutschen Organisationen, die in Katastrophenfällen weltweit Hilfe leisten, gehören die Welthungerhilfe und die Diakonie. Auch in der Erdbebenregion unterstützen sie jetzt. „Die Welthungerhilfe schickt vier erfahrene Nothilfekollegen in die Region“, sagt Simone Pott, Sprecherin der Nichtregierungsorganisation, „um die Mitarbeiter, die vor Ort an unseren Projekten arbeiten, zu unterstützen. Die Fäden laufen bei unserem Nothilfekoordinator aus dem Regionalbüro für den Südosten der Türkei und den Nordwesten Syriens zusammen.“ Die Welthungerhilfe nutzt vor allem in der Türkei eigene Strukturen, aber laut Pott „immer in Abstimmung mit den staatlichen Behörden“. Viele lokale Mitarbeiter in der Türkei sind von der Katastrophe persönlich betroffen. Trotzdem werden gemeinsam mit lokalen Partnern Decken, Zelte, Lebensmittel, Heizöfen und andere Hilfsgüter verteilt. 100 000 Euro wurden in einem ersten Schritt bereitgestellt.

Bei der Diakonie Katastrophenhilfe sind es laut Michael Frischmuth, dem Leiter der Programmabteilung, 500 000 Euro. Auch das Hilfswerk der evangelischen Kirchen kooperiert mit lokalen Partnern. „In der Türkei arbeiten wir schon seit vielen Jahren eng mit der Hilfsorganisation Hayata Destek zusammen.“ In Syrien kooperiere man mit der Hilfsorganisation Gopa-Derd, die gut vernetzt sei. Zunächst werde genau geprüft, was überhaupt gebraucht wird. „Dafür erheben spezialisierte Mitarbeitende von uns oder Partnerorganisationen die entsprechenden Daten im Katastrophengebiet. Derzeit sind zwei Teams von Hayata Destek vor Ort und setzen das um. Die Hilfsgüter werden anschließend so lokal wie möglich beschafft, um lange Wege zu vermeiden und die lokalen Märkte zu stärken.“

Bei der Koordinierung hierzulande könne man sich unter Umständen auf den Koordinierungsausschuss des Auswärtigen Amtes stützen, sagt Simone Pott von der Welthungerhilfe. In der Türkei gibt es eine Zusammenarbeit mit staatlichen Stellen. Auch der Rote Halbmond sei sehr aktiv. André Bochow

Spenden nimmt das Bündnis Aktion Deutschland Hilft entgegen:

BIC: BFSWDE33XXX

IBAN DE62 3702 0500 0000 1020 30, Stichwort: Erdbeben Türkei und Syrien