Ausbildungsförderung

Wieder weniger Bafög-Bezieher

Studierende werden 2018 durchschnittlich mit 493?Euro und Schüler mit 454?Euro pro Monat unterstützt.

03.08.2019

Von Mathias Puddig

Grafik: SWP

Grafik: SWP

Berlin. 2018 haben so wenige Schüler und Studenten Bafög bekommen wie seit zehn Jahren nicht mehr. Laut Statistischem Bundesamt sank die Zahl der Empfänger im Vergleich zu 2017 um 7,1 Prozent auf 727.000 Menschen, darunter 209.000 Schüler (-7,3 Prozent) und 518.000 Studierende (-7,0 Prozent). 56 Prozent der Geförderten waren weiblich, 44 Prozent männlich. Auch die Fördersumme ist im Vergleich zu 2017 zurückgegangen. Studierende erhielten durchschnittlich 493?Euro (-6 Euro), Schüler 454?Euro (-2 Euro). Dementsprechend sanken die Kosten auf 2,7?Milliarden Euro. Das sind 233 Millionen Euro weniger als 2017. Achim Meyer auf der Heyde, Generalsekretär des Deutschen Studentenwerks, sprach von einer „Talfahrt sondergleichen“.

Die Zahlen wurden nur einen Tag, nachdem eine neue Bafög-Reform in Kraft getreten ist, veröffentlicht. Danach steigt der Höchstbetrag in zwei Stufen von jetzt 735 auf 861 Euro im Monat. Außerdem sollen mehr junge Menschen als heute die staatliche Leistung bekommen, indem der Elternfreibetrag erhöht wird. „Wir investieren allein in dieser Legislaturperiode 1,3 Milliarden Euro in die Zukunft der jungen Generationen“, sagte Bildungsministerin Anja Karliczek (CDU). Die Opposition kritisierte die Reform als unzureichend. Die FDP fordert seit geraumer Zeit eine elternunabhängige Ausbildungsförderung. Linken-Politikerin Nicole Gohlke sagte am Freitag: „Ein echter Bildungsaufschwung ist ohne Stärkung des Bafög nicht zu machen.“