Zeitreise · Tübingen

Wie das Landgericht vor 200 Jahren nach Tübingen kam

Zum 1. Januar 1819 ordnete das Königreich Württemberg sein Rechtswesen grundlegend neu: An vier Orten wurden Gerichte installiert, die nun für je einen der vier Verwaltungskreise höhere Zivil- und Strafgerichtsbarkeit an einem Ort bündelten – die Vorläufer der Landgerichte. Für den Schwarzwaldkreis setzte sich Tübingen in letzter Sekunde gegen Rottenburg und Reutlingen als Standort durch.

22.03.2019

Von Jonas Bleeser

Dass heute am Landgericht in der Tübinger Doblerstraße Recht gesprochen wird, entschied sich vor 200 Jahren. Anfang des 19. Jahrhunderts war die Justiz-Verwaltung in Württemberg in ständigem, rasantem Umbruch begriffen – und beinahe hätte Tübingen dabei seine höhere Gerichtsbarkeit dauerhaft verloren. Innerhalb weniger Jahre hatte sich das Staatsgebiet nahezu verdoppelt: Nach dem Ende der napoleo...

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