Tübingen

Wie erziehen?

Die Bundesvorsitzende der Frauen-Union und Tübinger Wahlkreisabgeordnete Annette Widmann-Mauz will die Prostitution bekämpfen (12. Oktober).

29.10.2020

Von Regina Baur, Tübingen

Prostitution ist ein Milliardengeschäft. Naiv zu glauben, dass dieses Geschäft ohne Gewalt, in welcher Form auch immer, zu machen ist. Jenseits der Hochglanzprostitution, die uns das Rotlicht schönreden und romantisieren, ist es Ausbeutung, Unterdrückung, Verbrechen, Menschenrechtsverletzung, insbesondere für viele junge Frauen aus armen Ländern.

Armutsprostitution ist niemals freiwillig, und das große Geld landet sicher woanders. Die Politik hat mit dem Gesetz von 2002 ein Zeichen gesetzt, dass es in Ordnung ist, dass Männer Frauen zur sexuellen Benutzung kaufen und Frauen sich verkaufen. Ist es nicht vielmehr Missbrauch, der oft nur mit Drogen, Alkohol und Medikamente ertragen werden kann? Hierzu interessant ist die Stellungnahme von Terre des Femmes zu den Mythen der Prostitution, die so oft beschönigend kursieren.

Wie sollen Eltern und Pädagogen die heranwachsenden Generationen erziehen? Trauen wir uns, dieses Thema anzusprechen? Wir möchten eine aufgeschlossene und gleichberechtigte Gesellschaft sein, die einander mit Respekt, Empathie und auf Augenhöhe begegnet. Sollen wir unseren Jungs erzählen, dass sie sich Frauen kaufen dürfen, und unseren Mädels, dass sie sich auch verkaufen können? Wenn Frauen zum käuflichen Geschlecht degradiert werden, hat dies Auswirkungen auf das Verhältnis der Geschlechter. Für die gesamte Gesellschaft!

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Erstellt:
29.10.2020, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 1min 37sec
zuletzt aktualisiert: 29.10.2020, 01:00 Uhr

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