Sommertouren (6)

Freilichtmuseum Beuren – Wie die Ururgroßeltern lebten

Im Freilichtmuseum Beuren wurden 25 historische Gebäude wieder aufgebaut und originalgetreu eingerichtet.

09.08.2023

Von ST

Jeden Tag um 15 Uhr können die Kinder schauen, wie die Tiere gefüttert werden. Bild: Annika Hildwein

Jeden Tag um 15 Uhr können die Kinder schauen, wie die Tiere gefüttert werden. Bild: Annika Hildwein

Wie lebte eigentlich früher die Bevölkerung auf dem Land? Wie wohnte und wie arbeitete sie? Wo kauften unsere Großeltern ein, was produzierten sie selbst? Das kulturhistorische Freilichtmuseum Beuren im Landkreis Esslingen bietet Familien mit Kindern eine ideale Möglichkeit, einen Blick in den Alltag unserer schwäbischen Vorfahren zu werfen. Und wer Lust hat wie „anno dazu mal“ shoppen zu gehen, kann in einem waschechten „Tante Emma“-Laden b(allerdings heißt Tante Emma in Beuren Helene) Souvenirs kaufen, die für Großmutter vielleicht noch ganz alltäglich waren.

25 exemplarische Gebäude wurden im Laufe der vergange- nen Jahre im Mittleren Neckar- raum und auf der Schwäbischen Alb vorsichtig abgebaut und im Freilichtmuseum originalgetreu wieder erstellt und eingerichtet – vom einfachen Schafstall bis hin zum stattlichen Bauernhaus. Das Ausgedinghäusle aus Aichelau, das Wohnhaus mit Schreinerei aus Ohmenhausen, das Weberhaus aus Laichingen oder das Tagelöhnerhaus aus Weidenstetten – sie alle erzählen ihre Geschichte und die ihrer Bewohner. Sogar ein altes Fotoatelier aus Kirchheim, in dem sich einst der Schriftsteller Hermann Hesse ablichten ließ, fand in Beuren eine neue Bestimmung.

Die einzelnen Gebäude führen die Besucher durch die Jahrhunderte. Sehenswert sind auch die Museumsäcker, auf denen alte Kulturpflanzen angebaut werden und die kleinen Hausgärten mit ihren bunten Blumen. Von den vielfältigen handwerklichen Fer- tigkeiten zeugen Back- und Bie-nenhäuser, eine Obstmühle und ein Kalkofen, sogar ein Schnec- kengarten wurde angelegt – er ist im übrigen hochaktuell: Denn die Schneckenzucht, die einst auf der Schwäbischen Alb gang und gäbe war, wird seit neuestem wieder betrieben.

  • POMMES MIT KETCHUP: Gibt’s leider nicht im Museumsrestaurant von „Herrr Kächele“, das sich auf Maultaschen spezialisiert hat (und die auch bundesweit vertreibt). Für 8,50 Euro gibt‘s die Klassiker mit Kartoffelsalat.
  • OFFEN: Bis Sonntag, 5. November. Jeweils Dienstag bis Sonntag von 9 bis 18 Uhr. An Feiertagen auch montags geöffnet.
  • PREISE: Erwachsene (auch Senioren) zahlen 7,- Euro. Kinder und Jugendliche (6 bis 17 Jahre) kommen für 3,50 Euro hinein, Kinder unter 6 Jahren) zahlen nichts. Interessant ist für Familien die Tageskarte: Eltern mit Kindern unter 18 Jahren oder Großeltern mit Enkelkindern unter 18 Jahren zahlen insgesamt 15,- Euro.
  • KONTAKT: Freilichtmuseum Beuren, Museum Museum des Landkreises Esslingen für ländliche Kultur, In den Herbstwiesen, 72660 Beuren; E-Mail: info@freilichtmuseum-beuren.de; Telefon: 0711-3902-41890
  • AUSFLUGSDAUER: Ein halber Tag.
  • WEGBESCHREIBUNG: Mit dem Auto über Reutlingen, Metzingen, Neuffen nach Beuren. Dort der Beschilderung folgen, es gibt kostenlose Parkplätze. Mit der Bahn braucht man derzeit (wegen der Bauarbeiten auf der Schienenstrecke) etwa zwei Stunden: Mit dem Regionalbus RB63 geht es nach Metzingen und von dort mit Bus 199 weiter nach Beuren (Brühl).
  • DER BESONDERE TIPP: Im Sommer gibt es auf dem Gelände viele Führungen und Mitmach-Aktionen speziell für Kinder. So kann man lernen, Stöcke zu schnitzen, Lederbeutel zu basten oder Apfelpfannkuchen zu braten.