Fußball

Widerstand gegen Klub-WM bröckelt

Bayern München und Real Madrid senden plötzlich positive Signale.

18.03.2019

Von dpa

München. Die Blockade-Allianz von Europas Top-Clubs gegen das Lieblingsprojekt von FIFA-Chef Gianni Infantino wird noch schneller brüchig als erwartet. Im Verteilungskampf um Geld und Einfluss bei der XXL-Klub-WM äußerte sich Karl-Heinz Rummenigge positiv über den reformierten Wettbewerb und würde wohl doch gerne mit dem FC Bayern München dabei sein.

Nur einen Tag nach dem Beschluss des FIFA-Councils zur Ausweitung der Vereins-WM für 2021 und dem angekündigten Widerstand der europäischen Fußball-Elite forderte Bayerns Vorstandschef eine Kommission des Weltverbandes mit Vertretern der Clubs, Ligen und Profis, um eine Lösung zu finden.

Poker um Millioneneinnahmen

„Die bisherige Club-Weltmeisterschaft jedes Jahr im Dezember ist ein Nonsens-Wettbewerb. Ich verstehe die FIFA, dass dieser Wettbewerb jetzt reformiert werden soll“, sagte Rummenigge der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Zuvor hatte sich laut Medienberichten auch Real Madrid für eine Teilnahme ausgesprochen.

Dabei hatte die Europäische Club-Vereinigung ECA eigentlich ihren Boykott angekündigt. Keiner der von ihren 232 Vereinen werde an dem reformierten Turnier teilnehmen, hieß es ultimativ. Ein Protestschreiben, das auch an Infantino ging, hatten die ECA-Vorstandsmitglieder unterzeichnet, darunter auch Michael Gerlinger als Vertreter des FC Bayern München und Real-Vizepräsident Pedro López Jiménez.

Nun eröffnete Bayern-Boss Rummenigge auch gleich den Poker um die Verteilung der zu erwartenden Millioneneinnahmen. „Solidaritätszahlungen sind unabdingbar und wichtig. Ich habe aber gehört, dass diese vorgesehenen Zuwendungen an die Nationalverbände gehen sollen. Das halte ich nicht für gegeben“, stellte er klar.

Die neue Klub-WM soll künftig alle vier Jahre statt jedes Jahr stattfinden – erstmals vom 17. Juni bis 4. Juli 2021 mit wahrscheinlich acht Startern aus Europa.