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Whatsapp erhöht Druck auf Nutzer

Trotz Kritik gelten neue Bedingungen. Wer nicht zustimmt, wird schrittweise vom Chat ausgesperrt.

12.05.2021

Von DPA

Wer weiterhin chatten will, muss zustimmen. Foto: Silas Stein/dpa

Wer weiterhin chatten will, muss zustimmen. Foto: Silas Stein/dpa

Menlo Park. Bei Whatsapp gelten von diesem Samstag an neue Datenschutz-Bedingungen. Kritiker warnen vor neuen Möglichkeiten zum Daten-Austausch mit der Konzernmutter Facebook. Whatsapp bestreitet das.

Entgegen früheren Ankündigungen sollen Nutzer, die dem Whtasapp-Update nicht zugestimmt haben, zunächst weiter ohne Einschränkungen auf den Chatdienst zugreifen können. Einige Wochen später wird der Funktionsumfang für sie aber schrittweise schrumpfen.

Zunächst werden sie nicht mehr auf ihre Chatliste zugreifen können, schrieb Whatsapp in einem Blogeintrag. Man werde dann aber noch eingehende Audio- und Videoanrufe annehmen sowie über Benachrichtigungen auch Chat-Nachrichten beantworten können. Wenige weitere Wochen später werde Whatsapp dann weder Anrufe noch Nachrichten an die Smartphones der Nutzer schicken.

Whatsapp betonte stets, dass mit der Aktualisierung keine erweiterte Datenweitergabe an Facebook vorgesehen sei. Zugleich betonte Whatsapp selbst, dass der Nachrichtenaustausch mit Unternehmen anders gestaltet sei als mit Familie oder Freunden. „Wenn du mit einem Unternehmen über Telefon, E-Mail oder Whatsapp kommunizierst, kann es die Informationen aus diesen Interaktionen mit dir für eigene Marketingzwecke verwenden. Dies kann auch Werbung auf Facebook einschließen“, hieß es in einer Erläuterung.

Der Hamburg Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar hat eine Anordnung erlassen, in der Facebook untersagt wird, Daten von Whatsapp für eigene Zwecke zu nutzen. Er warnt, dass die neuen Whatsapp-Regeln die Tür für einen stärkeren Datenaustausch mit anderen Facebook-Unternehmen öffneten. Whatsapp kontert, die Anordnung basiere „auf einem grundlegenden Missverständnis von Ziel und Folgen des Updates“ und werde die Einführung der neuen Regeln nicht aufhalten. dpa