Tübingen

Werden verhetzt

OB Boris Palmer forderte eine Impfpflicht und ein Bußgeld bei einem Verstoß dagegen.

08.12.2021

Von Daniel Varetto, Tübingen

Herr Palmer, endlich sind Sie auch auf Linie gebracht, der braune Zug kann weiterfahren. Mit der Forderung der Impfpflicht unter Strafzahlungen für Unwillige reihen Sie sich in die Riege der „Machttrunkenen“ ein. Diese jonglieren mit Zahlen, Daten und Maßnahmen, als wären sie die Hauptattraktionen in einem Zirkus. Entpuppen sich aber immer mehr als Till Eulenspiegel und lassen sich von der Lobby treiben.

Sie predigen von der Solidarität und besseren Überzeugungsarbeit, verwechseln diese jedoch beim Umsetzen mit Druck, Drohungen und Erpressung. Der Schuldige steht fest! Ungeimpft und in der nicht unerheblichen Minderheit, werden diese Menschen ausgeschlossen, angeprangert und verhetzt. Die Medien werden zum Handlanger der Politik und gießen zusätzlich Öl ins Feuer. Teile der Bevölkerung springen auf den Zug auf, vergessen dabei unsere unrühmliche Vergangenheit. Zu gerne verdrängt man das offensichtliche Komplettversagen der Politik und treibt die Spaltung voran.

Herr Palmer, schauen Sie in den Spiegel. Was sehen Sie, einen grünen oder braunen OB? Es ist nicht wichtig, was Sie auf ihrem Weg geleistet haben? Wichtig ist, was bleibt! Leid und Elend oder Freiheit auf der Grundlage unseres Grundgesetzes. Das Sterben gehört zum Leben dazu, aber ohne Freiheit kein Leben.