Fußball

Werbung in eigener Sache

Bei der U-21-Europameisterschaft geht es für den Stuttgarter Timo Baumgartl und andere Talente um die Titelverteidigung und neue sportliche Perspektiven.

17.06.2019

Von sid/dpa/eb

War in der vergangenen Saison nur in 18 von 34 Punktspielen beim VfB Stuttgart im Einsatz: Timo Baumgartl. Foto: Jan Woitas/dpa

War in der vergangenen Saison nur in 18 von 34 Punktspielen beim VfB Stuttgart im Einsatz: Timo Baumgartl. Foto: Jan Woitas/dpa

Für Jungstars wie den Stuttgarter Timo Baumgartl, Torwart Alexander Nübel von Schalke 04 oder Mahmoud Dahoud (Borussia Dortmund) wird die U-21-Europameisterschaft in Italien zur Fußball-Bühne. Fast die Hälfte der Spieler kann nach dem Turnier den Verein wechseln.

Stefan Kuntz schwor seine Spieler jetzt in Udine noch einmal auf das große Ziel ein. Möglichst bis ins EM-Finale soll der Weg führen, doch nicht nur der DFB-Trainer weiß: Für viele geht es in den kommenden zwei Wochen auch um die eigene Zukunft. Profis wie Verteidiger Baumgartl, nach einer Katastrophensaison, Verletzungen, Gehirnerschütterung und wenig Einsatzzeit mit dem VfB in die zweite Liga abgestiegen, wollen das Turnier für Werbung in eigener Sache nutzen.

„Wenn ich meine Jungs frage: ,Und, ist klar, wo ihr nächste Saison spielt?? Dann sagen die mehrheitlich: ,Hm, mal sehen, Trainer?“, sagte Kuntz vor dem Auftakt gegen Dänemark an diesem Montag (21 Uhr/ARD) in Udine. Der 56-Jährige erinnert sich nur zu gut an den Titelgewinn 2017: „Damals haben einige Spieler ihren Wert extrem gesteigert. Die EM wird garantiert für den einen oder anderen Spieler eine gute Bühne sein.“

Das größte Vorbild heißt dabei Serge Gnabry. Vor drei Jahren nutzte der damals in Deutschland fast vergessene Wirbelwind mit dem DFB-Nachwuchs die Olympischen Spiele als Schaubühne und startete anschließend voll durch. Von der Reserve des FC Arsenal ging es zu Werder Bremen, später Bayern München und in die Nationalmannschaft.

Werbung in eigener Sache will nun unter anderem Torhüter Nübel betreiben. Der Vertrag des 22-Jährigen bei Schalke läuft bis 2020, immer wieder ist er bei Bayern München als Nachfolger von Manuel Neuer im Gespräch. „Stand ist, dass ich ein Jahr Vertrag habe und jetzt im Sommer eine schöne U-21-EM spielen darf“, sagte Nübel gewohnt defensiv. Danach soll eine Entscheidung fallen.

Das gilt auch für Baumgartl, der nach dem Abstieg ins Grübeln gekommen ist – zumal er meist nur auf der Bank saß. „Ich bin 23 Jahre, irgendwann möchte ich den nächsten Schritt machen, das ist klar. Ob es diesen Sommer ist oder später, das wird man sehen“, sagte er. Die Gerüchte sind wild, sogar Jürgen Klopp mit dem FC Liverpool soll im Rennen sein.

Fehlstart kann fatal sein

Nächstes Beispiel: Mahmoud Dahoud. Der 23-Jährige dürfte es beim BVB hinter Mario Götze und Julian Brandt künftig schwer haben. Gut möglich, dass er bei einem lukrativen Angebot gehen darf. Oder Lukas Nmecha. Der gebürtige Hamburger hat schon angekündigt, dass die Bundesliga „super“ für ihn wäre. Zuletzt war der Stürmer von Manchester City an Preston North End ausgeliehen. Confed-Cup-Sieger Benjamin Henrichs wiederum will bei AS Monaco die Rolle auf der Bank „nicht dauerhaft“ akzeptieren. Torhüter Markus Schubert hat bei Dynamo Dresden bereits den Abschied verkündet, sein neues Ziel könnte FC Arsenal heißen. Auch der Wolfsburger Felix Uduokhai, Robin Koch (SC Freiburg), Nadiem Amiri (TSG Hoffenheim) und noch mehr sind angeblich von mehreren Klubs umworben.

Nun gilt: Bloß kein Fehlstart – die deutschen U-21-Fußballer sind gleich zum Auftakt der EM, die nicht nur in Italien, sondern auch in San Marino ausgetragen wird, voll gefordert. 718 Tage nach dem Triumph von Krakau beginnt die Mission Titelverteidigung.

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Erstellt:
17.06.2019, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 40sec
zuletzt aktualisiert: 17.06.2019, 06:00 Uhr

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