Tübingen

Wenn die Lunge die Luft nicht mehr los wird

29.11.2017

Von ust

Wenn die Lunge die Luft nicht mehr los wird

Ein Sauwetterwar es gestern Abend für Asthmatiker, dennoch kamen rund 200 Interessierte zum „Gesundheitstag Lunge“ ins Sparkassen Carré. Drei Experten von der Medizinischen Uniklinik standen für Fragen bereit: ihr Ärztlicher Direktor Prof. Lothar Kanz, Oberarzt Dr. Jürgen Hetzel und Dr. Eva Schuelen. Außerdem waren mit Oberarzt Dr. Steffen Wiechers ein Experte von der Kinderklinik, mit Oberarzt Dr. Amir Yazdi einer von der Hautklinik und mit Dr. Martin Langer ein niedergelassener Tübinger Lungenfacharzt dabei.

Nicht alle Erkrankungen der Lunge sollten an diesem Abend Thema sein. Die Aufmerksamkeit richtete sich speziell auf Asthma und COPD. Asthma, so sagte TAGBLATT-Redakteur und Moderator Ulrich Janßen, kenne vermutlich jeder. Doch bei COPD habe auch er sich erst schlaumachen müssen, um dann zu erfahren, dass in Deutschland rund drei Millionen Menschen unter der chronisch obstruktiven (verstopften) Lungenerkrankung leiden. Im Jahr 2020, so erklärte Jürgen Hetzel, könnte jeder dritte Todesfall auf COPD zurückzuführen sein. Die verschleimten Bronchien, die zerstörten Lungenbläschen und die reduzierte Gasaustauschfläche der Lunge beeinträchtigen auch die Lebensqualität der Betroffenen. Rauchen ist die Ursache Nummer eins für diese Lungeninsuffizienz. Auch Jahre danach können sich die Folgen des Zigarettenkonsums und selbst des Passivrauchens noch bemerkbar machen.

Wie der Lungenkreislauf und die Umwandlung von Sauerstoff in Kohlenstoffdioxid funktioniert, das hatte Lothar Kanz (Bild) dem Publikum zuvor erklärt. In der Regel verarbeitet ein Mensch pro Tag 12 000 Liter Atemluft. COPD-Patienten können ein Lungenemphysem ausbilden und die Luft nur noch eingeschränkt ausatmen. / Bild: Metz