Networking

Wenn Wirtschaft auf Wissenschaft trifft

Das Sommerfest der „Bio- und Medizintechnik-Region“ auf der Sternwarte soll eine Möglichkeit zur Vernetzung bieten. Es bietet auch Erfolgsgeschichten und Preise.

14.07.2018

Von Lisa Maria Sporrer

Die diesjährigen Preisträger des „Science2Start“-Wettbewerbs (unten von links): Paolo Cesare (3. Platz für seine „3D in vitro platform“), Prof. Bernhard Hirt (1. Platz für seine Idee, Leichen mit Aminolipin zu präparieren), Christopher Probst (3. Platz, für Netzhauterkrankungen) und Peter Heinrich. Obere Reihe (von links): Klaus Eichenberg, Thomas Dephoff, Wei Ding (2. Platz für Entwicklungsbiologie), Steffen Hüttner.Bild: Franke

Die diesjährigen Preisträger des „Science2Start“-Wettbewerbs (unten von links): Paolo Cesare (3. Platz für seine „3D in vitro platform“), Prof. Bernhard Hirt (1. Platz für seine Idee, Leichen mit Aminolipin zu präparieren), Christopher Probst (3. Platz, für Netzhauterkrankungen) und Peter Heinrich. Obere Reihe (von links): Klaus Eichenberg, Thomas Dephoff, Wei Ding (2. Platz für Entwicklungsbiologie), Steffen Hüttner.Bild: Franke

Die Firma Atriva Therapeutics GmbH mit Sitz in Tübingen widmet sich der Bekämpfung von akuten Virusinfektionen. Das junge Tübinger Unternehmen ist eine Erfolgsgeschichte des gemeinsamen Sommerempfangs der BioRegio Stern, des Vereins zur Förderung der Biotechnologie und Medizintechnik sowie des Technologieparks Tübingen-Reutlingen (TTR) „Bei unserem Fest steht nämlich Networking im Vordergrund. Innovative Ideen brauchen große Partner“, sagte BioRegio Stern-Geschäftsführer Klaus Eichenberg.

Um besonders innovative Ideen zu honorieren, werden beim Empfang Wissenschaftler und Gründer ausgezeichnet, in denen wirtschaftliches Potential gesehen wird. So gewann vor fünf Jahren der Virologe Oliver Planz für seine Idee eines neuartigen Grippemedikaments den „Science2Start“-Ideenwettberwerb, fand ein Jahr später auf dem Sommerfest potentielle Gesellschafter und war 2015 Mitbegründer der Firma Atriva.

Am Donnerstagabend trafen bei der Sternwarte Gäste aus Forschung, Wirtschaft und Politik erneut aufeinander. Die Reutlinger Künstlerin Jenny Winter-Stojanovic fädelte aus Klarsichtfolie eine spinnennetzähnliche Live-Installation über die Veranstaltung, die kunstvoll die Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft symbolisieren sollte. „Unsere Grundstücke hier oben sind schon alle vermietet“, sagte Thomas Dephoff, Geschäftsführer des Technologieparks Tübingen-Reutlingen (TTR). Auch das sei eine Erfolgsgeschichte, die den Bedarf eines Gründerzentrums für Biotechnologie und Medizintechnik beweise, so Dephoff.

Nach der Preisverleihung und dem Grußwort des Ehrengastes Peter Heinrich, Gründer der Medigene AG, nutzten die rund 600 Gäste die Gelegenheit, sich zu vernetzen. So erzählte etwa Sabrina Hellstern von ihrem angemeldeten Patent für eine ergonomische Stehhilfe für das Personal in Operationssälen. Tobias Schmücker, Mitarbeiter des Intuity Media Lab, arbeitet an einem 3D-Drucker für Organe, und Kevin Liebholz hat mit seiner Firma „Neckar Hub“ erst kürzlich ein Innovationszentrum gegründet, das eben solche Startups unterstützen will. „Für die Zukunft planen wir außerdem eine stärkere Integration von IT“, so Eichenberg.