Karriere

Wenn Schauspieler in die Politik wollen

„Sex and the City“-Star Cynthia Nixon strebt New Yorker Gouverneursposten an.

08.09.2018

Von CHRISTINA HORSTEN, DPA

Will in die Politik wechseln: Cynthia Nixon. Foto Eduardo Munoz Alvarez/Getty Images/AFP

Will in die Politik wechseln: Cynthia Nixon. Foto Eduardo Munoz Alvarez/Getty Images/AFP

New York. „Ich bin eine Miranda und ich wähle Cynthia“ steht auf den Taschen und T-Shirts ihrer Unterstützerinnen: Fast 15 Jahre nach dem Ende der Erfolgsserie „Sex and the City“ will Cynthia Nixon, die darin die Karriere-Anwältin Miranda Hobbes gespielt hat, Gouverneurin des Bundesstaats New York werden. Am Donnerstag tritt sie gegen Amtsinhaber Andrew Cuomo in der Vorwahl um die Kandidatur für die demokratische Partei an. Die Gouverneurswahl ist für den 6.?November angesetzt.

Der Wechsel von der Schauspielerei oder auch aus dem Musik-Business in hohe politische Ämter ist in den USA nicht unüblich. Bekanntestes Beispiel ist US-Präsident Ronald Reagan (Amtszeit 1981-1989), der vor seiner politischen Laufbahn beim Studio Warner Bros unter Vertrag stand und in Dutzenden Filmen und TV-Serien mitspielte. Kaliforniens früherer Gouverneur Arnold Schwarzenegger (2003-2011) spielte etwa in den „Terminator“-Filmen mit und gewann einen Golden Globe. Beide wurden mit einem Stern am „Walk of Fame“ in Hollywood ausgezeichnet.

Auch der derzeitige US-Präsident Donald Trump hat mit der TV-Show „The Celebrity Apprentice“ vor seiner Politik-Karriere auch schon Kamera-Erfahrung gesammelt. Rapper Kanye West macht immer wieder deutlich, dass er einen Anlauf aufs Weiße Haus nicht ausschließt. „Es könnte 100 Prozent passieren, 2024“, sagte West jüngst dem Radiosender „Power 92“ in Chicago. „Wenn ich mich dazu entschließe, wird es passieren. Es wird kein Versuch sein.“

Außerhalb der USA haben ebenfalls schon viele Schauspieler und Sänger politische Ambitionen entwickelt. Der philippinische Filmstar Joseph Estrada war zwischen 1998 und 2001 Staatspräsident. Die zur Legende verklärte argentinische Schauspielerin Evita Peron spielte bis zu ihrem Tod 1952 als „Presidenta“ eine einflussreiche Rolle an der Seite ihres Mannes, des Präsidenten Juan Peron.

Die polnischen Politik-Zwillinge Lech und Jaroslaw Kaczynski spielten als Teenager in einem Kinderfilm mit. Auch aus Thailand, Indien, Brasilien, Großbritannien und Pakistan gibt es Beispiele. In Deutschland engagierte sich der frühere „Tatort“-Kommissar Peter Sodann für die Partei Die Linke und trat im Mai 2008 erfolglos für das Amt des Bundespräsidenten an.

Der Vorteil: Wer sich am Filmset gut vor der Kamera macht, gibt oft auch vor Presse und Publikum eine gute Figur ab. Der Nachteil: Mangelnde Politik-Erfahrung und ein bereits existierendes Bildschirm-Image, das vielleicht nicht unbedingt der Realität entspricht und vielleicht nicht von allen gemocht wird.

Cynthia Nixon war schon lange vor „Sex and the City“ in der Film-Branche erfolgreich. Bereits als Teenager stand die 1966 in New York geborene Schauspielerin vor der Kamera. Bei ihrem ersten Kinofilm „Kleine Biester“ war sie gerade einmal 14 Jahre alt gewesen. Die Rolle der Miranda Hobbes machte sie dann zum Weltstar. Nixons Name sei zwar sehr bekannt, sagt die Politikwissenschaftlerin Ester Fuchs von der New Yorker Columbia Universität. „Aber das bedeutet nicht auch gleich Unterstützung – und das hat sie vielleicht durcheinander gebracht.“ dpa

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Erstellt:
08.09.2018, 06:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 28sec
zuletzt aktualisiert: 08.09.2018, 06:00 Uhr

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