Wembley war ein Anfang

12.11.2019

Von NADINE VOGT

Nadine Vogt zur Entwicklung des Frauenfußballs in Deutschland. Foto: Marc Hörger

Nadine Vogt zur Entwicklung des Frauenfußballs in Deutschland. Foto: Marc Hörger

Das Länderspiel England gegen Deutschland war eindrücklich. 77?768 Fans waren ins Wembley-Stadion gekommen, sorgten für eine lautstarke Kulisse. So viele Zuschauer bei einem Freundschaftsspiel der Frauen. Auch wenn es nicht zum Europarekord reichte – 80?203 Zuschauer waren es beim Olympia-Finale 2012 – könnte die Partie einen Wendepunkt markieren. Martina Voss-Tecklenburg und ihre Elf überzeugten, auch mit dem Konzept des behutsamen Aufbaus eines jungen Teams. Abseits des Rasens kam dem Spiel eine neue, ungewohnte Aufmerksamkeit zu. Fer englische Verband, ebnete den Weg durch gekonntes Marketing. Und die fußballbegeisterten Engländer kamen zum „Klassiker“. Auch in der Frauenvariante. Gekommen ist aber auch DFB-Präsident Fritz Keller. Mit seiner kompletten Entourage. Dass die Verbandsspitze das Spiel live im Wembley verfolgte, ist ein Zeichen. Keller zeigte medienwirksam und überzeugend sein Interesse für die Fußballerinnen. Und er machte damit klar, dass er bereit ist die Entwicklung des Frauenfußballs verstärkt zu fördern. Sein Auftritt in London war aber nur ein Anfang. Der DFB muss noch viel an seinen Strukturen arbeiten, um seinem Frauen-Nationalteam und der Bundesliga die Aufmerksamkeit zu verschaffen, die sie verdienen. Der nächste Schritt muss ein Länderspiel mit Highlight-Charakter sein. Und zwar in Deutschland. Dass das allerdings kein Selbstläufer wird, muss allen bewusst sein.