Tübingen

Weitere acht Jahre?

Der OB-Wahlkampf hat begonnen, bevor sich jemand zum Kandidaten erklärt hat.

29.01.2022

Von Jörg Jörg Strübing, Tübingen

Nach viel prominenter Wahlkampfunterstützung für Boris Palmer nun mal ein Nicht-Unterstützungsbrief: Also: Warum ich Boris Palmer dieses Mal nicht wählen werde: Ohne zu bestreiten, wie viel gute Politik Gemeinderat und Verwaltung mit Unterstützung von Boris Palmer in den letzten Jahren gemacht haben, geht es jetzt doch um die Frage: Wollen wir den OB der letzten 16 Jahre nun für weitere acht Jahre an unserer Spitze sehen oder versprechen wir uns mehr davon, durchzulüften und mit neuen Köpfen und Initiativen Politik für ein klimaneutrales, lebenswertes, weltoffenes und ökonomisch erfolgreiches Tübingen voranzutreiben?

Wenn Boris Palmer jetzt eilig lauter teure Großprojekte verspricht, dann erinnert das an die Strategie wankender Potentaten, die mit finanziellen Wohltaten ihr Wahlvolk günstig stimmen wollen. Boris Palmer hat sich, Profi, der er ist, nicht auf die Urwahl bei (immer noch: seinen) Grünen eingelassen, hätte er dort doch leichter scheitern können als in der eigentlich OB-Wahl. Verständlich, aber nicht wirklich souverän.

Geht es um die Person Boris Palmer oder um gute Politik für Tübingen? Ist es für Tübingen gut, von jemandem repräsentiert zu werden, dessen populistische Ausfälle der vergangenen Jahre auch für die Zukunft wenig Gutes erwarten lassen?