Uniklinikum Tübingen

Weitere Streiks an Unikliniken im Land - auch Tübingen betroffen

Vor der dritten Verhandlungsrunde ruft die Gewerkschaft Verdi an den Unikliniken im Land erneut zu Warnstreiks auf. Vier Tage lang wollen Teile der Belegschaft die Arbeit niederlegen.

22.11.2022

Von ST

Archivbild: Ulrich Metz

Archivbild: Ulrich Metz

Unmittelbar vor der dritten und vorerst letzten Verhandlungsrunde am 1. Dezember ruft die Gewerkschaft Verdi an den vier Unikliniken im Land erneut zu Warnstreiks auf. Gestreikt wird viertägig von Montag, 28. November, bis einschließlich Donnerstag. Damit will Verdi nach eigenen Angaben den Druck erheblich erhöhen, um in der dritten Runde einen letzten Einigungsversuch zu unternehmen. Die Gewerkschaft erwartet, dass die Arbeitgeber am 1. Dezember einen ernsthaften Vorschlag machen, wie eine dauerhafte Entwertung der Einkommen um über rund fünfzehn Prozent verhindert wird.

Wie das Uniklinikum mitteilte, kann es an den Streiktagen für Patientinnen und Patienten zu längeren Wartezeiten kommen; die Notfallversorgung und die Versorgung Schwangerer sowie werdender Mütter sind jedoch sichergestellt. Eventuell müssen aufschiebbare Behandlungen und Operationen kurzfristig verlegt werden. Bei Fragen erreichen Schwangere und werdende Mütter die Pforte der Frauenklinik unter Telefon 0 70 71 / 2 98 22 11 und den Kreißsaal unter Telefon 0 70 71 / 2 98 31 11.

Stimmen vom Arbeitgeber und der Gewerkschaft

„Insgesamt 26 Tage Streik an den vier Uniklinika sind für uns unverständlich und unverhältnismäßig“, sagt Gabriele Sonntag, Kaufmännische Direktorin des Tübinger Uniklinikums und AGU-Vorstand.

„Streiks gehen immer auch zu Lasten unserer Patientinnen und Patienten und sind zum aktuellen Verhandlungsstand völlig unverhältnismäßig“, so auch Prof. Michael Bamberg, Leitender ÄrztlicherDirektor des Uniklinikums Tübingen.

Verdi-Verhandlungsführerin, Irene Gölz, erklärte die Entscheidung für weitere Streiks: „In den letzten drei Wochen waren wir intensiv im Austausch mit den Beschäftigten in Heidelberg, Freiburg, Tübingen und Ulm. Die Rückmeldung aus allen vier Standorten ist nahezu unisono: Wir sind bereit für die Sicherung unserer Einkommen zu kämpfen - wenn es sein muss, auch noch länger.“

Frank Werneke, Verdi-Vorsitzender, sagte am Dienstagvormittag auf der Pressekonferenz an der Uniklinik Tübingen: „Wir stehen in allen derzeit stattfinden Tarifrunden vor der gleichen Herausforderung: angesichts einer dramatischen Inflation die Kaufkraft der Beschäftigten zu sichern.“

Folgende Kundgebungen und Aktionen sind in Tübingen geplant:

  • Montag, 28. November: 11.30 Uhr Kundgebung vor dem Casino Berg, Hauptredner Benjamin Stein (Bezirksgeschäftsführer).
  • Dienstag, 29. November: 11.30 Uhr Start Demozug am Casino Berg und Zwischenhalt an der Frauenklinik, 12.30 Uhr Kundgebung auf dem Holzmarkt, Hauptredner Martin Gross (Landesbezirksleiter ver.di Baden-Württemberg)
  • Mittwoch, 30. November: 17 Uhr Kundgebung auf dem Marktplatz gemeinsam mit solidarischen Bürger*innen, Hauptredner Kai Burmeister (DGB Vorsitzender Baden-Württemberg).
  • Donnerstag, 1. Dezember: 9 bis 11 Uhr Streikcafé