Tübingen

Weichspülgang

Schwarze in Tübingen haben seit anderthalb Jahren häufiger mit rassistischem Verhalten zu kämpfen („Ich schäme mich, ein Schwarzer zu sein“, 21. April).

25.04.2018

Von Heike Bartz-Schmidt, Tübingen

Die im Artikel beschriebenen Situationen sind das Ergebnis oder die Folge der derzeitigen Ausländer- und Flüchtlingspolitik. Schon zu Beginn der Flüchtlingskrise wurde mit Toleranz und Ignoranz auf inakzeptable Verhaltensweisen einiger Flüchtlinge reagiert. Anstatt klare Kante zu zeigen und Mindeststandards einzufordern (zum Beispiel Grundgesetz), wurde bei der Beurteilung von Fehlverhalten in Bezug auf Ausländer aus der Angst heraus, als Rassist beschimpft zu werden, der Weichspülgang eingelegt. Die daraus resultierenden Irritationen provozierten bei der Bevölkerung ein beschädigtes Sicherheitsgefühl.

Die Leidtragenden sind nicht länger nur verängstigte und besorgte „Ureinwohner“, sondern auch unsere langjährigen Nachbarn, Kollegen und Freunde aus aller Herren Länder, die integriert sind beziehungsweise es waren.

Wer will denn sowas?