Sozialausschuss

Wegziehen oder Urlaub buchen

Das Jugendcafé in der Stadtlanggasse erregt die Nachbarn schon vor der Eröffnung. Stadtverwaltung und Gemeinderäte halten dagegen.

07.02.2018

Von Dunja Bernhard

Ehemalige „Schee Schduub“ in der Stadtlanggasse. Dort soll das Schülercafé rein. Bild: Eisele

Ehemalige „Schee Schduub“ in der Stadtlanggasse. Dort soll das Schülercafé rein. Bild: Eisele

In der ehemaligen „Schee Schduub“ in der Stadtlanggasse soll in einigen Wochen ein Jugendcafé eröffnet werden (das TAGBLATT berichtete). Die Anwohner hätten massive Sorgen, dass es dort zu übermäßigem Alkohol- und Drogenkonsum komme, berichtete Linken-Stadtrat Emanuel Peter im Sozialausschuss. Sogar von einem Drogenumschlagplatz sei die Rede. Ein weiteres Thema sind die vor dem künftigen Café vorgesehenen Fahrradstellplätze.

Jugendlichen Chance geben

Heike Doll, sachkundige Einwohnerin, sagte, dass es ihr weh getan habe, die Aussagen der Anwohner im TAGBLATT zu lesen. Dort war von einem sozialen Brennpunkt die Rede. „Man muss den Jugendlichen in der Stadt doch eine Chance geben.“ Das Jugendcafé sei ein Superkonzept.

„Die Jugend ist die Zukunft unserer Gesellschaft“, sagte Oberbürgermeister Stephan Neher. Wer ein Jugendcafé in seiner Nachbarschaft nicht aushalte, der solle wegziehen. Der Römerkeller werde auch jedes Jahr kritisiert. „Wem es dort während der Fasnet zu laut ist, der soll einen Urlaub buchen.“ In einem Beschwerdebrief zum Jugendcafé sei schon von Lärmbelästigung die Rede. „Die Kristallkugel möchte ich haben, mit der der Schreiber in die Zukunft blickt.“

Kein Partyraum

Nicolas Pelz von der Rottenburger Jugendvertretung stellte einiges richtig. Das Jugendcafé solle vor allem ein Ort zum Lernen sein, sagte er. Den Oberstufenschülern des Eugen-Bolz-Gymnasiums fehlten geeignete Räume in der Schule. So sei die Idee des Jugendcafé in der Innenstadt entstanden. Dass es nicht um einen Partyraum gehe, zeigten schon die Öffnungszeiten von 10 bis 18 Uhr. Mit der von den Anwohnern beschriebenen Szene wollten sie nichts zu tun haben. „Wer übertreibt, bekommt Hausverbot.“ Das größte Problem sei derzeit wohl eher der Fahrradständer. Wer damit jedoch nicht zurecht komme, der „soll nicht in die Innenstadt ziehen“.

Mit Anwohnern, Jugendlichen und Vertreter der Stadt hat schon ein Gespräch statt gefunden, sagte Kulturamtsleiter Karlheinz Geppert. Dabei sei erklärt worden, dass es im Jugendcafé eigentlich keinen Alkohol gebe. Ausnahme seien Veranstaltungen. Da könne auch mal Bier ausgeschenkt werden.

Am 27.Februar steht das Konzept des Jugendcafés auf der Tagesordnung des Jugendausschusses.

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Erstellt:
07.02.2018, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 02sec
zuletzt aktualisiert: 07.02.2018, 01:00 Uhr

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