Tübingen · Freiwillige Feuerwehr

Wechsel in der Führungsriege

Die Freiwillige Feuerwehr Stadtmitte wählte Steffen Kratzel zum neuen Abteilungskommandanten und damit zum Nachfolger Martin Gaißers.

27.01.2020

Von mjk

Steffen Kratzel. Bild: Marco Keitel

Steffen Kratzel. Bild: Marco Keitel

Mit dem Läuten einer Glocke eröffnete Steffen Kratzel die Versammlung, noch in seiner Funktion als stellvertretender Abteilungskommandant. Da ahnte er schon, dass er am Ende des Abends wohl zum neuen Kommandanten gewählt werden würde. Kein Gegenkandidat trat zur Wahl an. 95 Anwesende saßen in drei Tischreihen im ersten Stock des Feuerwehrhauses in der Kelternstraße, darunter 70 aktive Mitglieder sowie Vertreter der Polizei, des THW und des Gemeinderates. Der bisherige Abteilungskommandant Martin Gaißer konnte nicht da sein, weil er nach einer Knie-OP noch in der Reha ist. Aus gesundheitlichen Gründen legte er auch sein Amt nieder.

86 Feuerwehrleute (davon neun Frauen) bekämpften im vergangenen Jahr 105 Brände und leisteten 107 Mal technische Hilfe, zog Kratzel Resümee. Von 187 Fehlalarmen waren sieben mutwillig ausgelöst. „Wir haben ein ruhiges Jahr gehabt“, so Michael Oser. Dennoch gab es laut dem Kommandanten der Tübinger Gesamtwehr einige Herausforderungen, etwa im Dezember, als es viele Einsätze in kurzer Zeit zu bewältigen galt. „Ich bin stolz, so eine Abteilung hinter mir zu haben und möchte mich für eure Unterstützung bedanken“, so Kratzel.

Laut Schriftführer Pascal Bouwmann gab es bei einer Umfrage im vergangenen Jahr viele Stimmen, die über eine zu hohe Belastung klagten. Daraus habe man Konsequenzen gezogen und etwa die Aufgabenbereiche der Zugführer neu geregelt und weniger Bewirtungen übernommen als in den Jahren zuvor, sagte Bouwmann. „Es ist aus städtischer Sicht in Ordnung für die Abteilung, zu sagen: Wir machen manche Sachen nicht“, meinte auch Bürgermeisterin Daniela Harsch. Im Herbst stellte die Tübinger Feuerwehr auf Digitalfunk um. „Jetzt sind wir mal gespannt, wann eine digitale Alarmierung folgt“, kommentierte der Schriftführer. Sechs nennenswerte Einsätze habe es für die Tauchergruppe gegeben, gab Leiter Christof Stechemesser zu Protokoll. Ärgerlich sei ein Einsatz wegen eines alkoholisierten Reutlingers gewesen, der sich bei Hochwasser auf einer Luftmatratze treiben ließ. Ein Höhepunkt für die Taucherabteilung liegt noch keine drei Wochen zurück: Zum 50-jährigen Jubiläum der Gruppe fand das traditionelle Neckarabschwimmen am 5. Januar statt und nicht wie gewohnt am Dreikönigstag.

Nachdem die Abteilung Matthias Greif als Kassenverwalter entlastete, führte Oser die Wahl zum neuen Kommandanten für die Stadtmitte durch. In den Kabinen stimmten 69 von 70 Wählenden für Kratzel als neuen Kommandanten. Weniger eindeutig fiel die Wahl des neuen Stellvertreters aus: hier setzte sich Mark Kirchner mit 38 zu 29 Stimmen gegen Matthias Greif durch. Außerdem schied Jacqueline Keul nach zwei Jahren als Kassenprüferin aus. Hier wurde für die nächsten zwei Jahre per Handzeichen Friedrich Gugel gewählt.

Harley-Fan Gaißer bekommt nach der Reha einen Motorradurlaub in den USA als Abschiedsgeschenk von der Abteilung. „Er ist ein Vollblutfeuerwehrmann gewesen“, sagte Oser.

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Erstellt:
27.01.2020, 01:00 Uhr
Lesedauer: ca. 2min 24sec
zuletzt aktualisiert: 27.01.2020, 01:00 Uhr

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