Kusterdingen

Vergnüglich

Der Tübinger Gemeinderat hat Regeln für Stocherkähne und andere Fahrzeuge auf dem Neckar beschlossen („Das Herumstochern hat ein Ende“, 30. Juni). Klaus Pfeiffer schrieb dazu am 4. Juli einen Leserbrief.

06.07.2018

Von Friedrich Linnemann, Kusterdingen

Das fröhliche Stocherkahntreiben auf dem Neckar ist wahrlich ein Tübinger Alleinstellungsmerkmal, das nicht nur bei Einheimischen, sondern gerade bei Besuchern und Touristen äußerst beliebt ist. Dass diese naturnah handbetriebene Binnenschifffahrt so viel Anklang findet, ist im Wesentlichen ein Verdienst der freundlichen Stocherer, die ihre Gäste sicher und verantwortungsvoll über den Fluss schippern und dabei noch reichlich Informationen und Geschichten vermitteln, sodass eine solche Stocherkahnfahrt stets ein nachhaltig vergnügliches Ereignis ist.

Den Stocherern ist zu wünschen, dass sie mit den neuen Regeln für Stocherkähne auch zukünftig ihrer Passion mit Liebe frönen können. Hier noch eine kleine Ergänzung aus „Tübingen poetisch heiter“:

Und weil hier alle liebenswert,

ist auch das Küssen sehr begehrt,

bei der Jugend, bei Gesellen,

bei den Meistern, bei Pedellen,

bei Studenten, Professoren,

alle fühl’n sich auserkoren.

Sitzend auf der Zwingelmauer

küssen sie mit langer Dauer,

wobei das Küssen, man kann’s sehn,

auf dieser Mauer angenehm,

denn ob der Stein auch heftig drückt,

die Küssenden sind stets entzückt.

Derweil stochern Kähne munter

Neckar rauf – und Neckar runter.